Ihr Ehemann hat Gisèle Pelicot sediert, hindrapiert und Dutzenden Männern zur Vergewaltigung angeboten. Dann hat er gefilmt. Vor Gericht in Avignon schaut die Welt in diese Abgründe, weil das Opfer es so will.
Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wieIhr Ehemann hat Gisèle Pelicot sediert, hindrapiert und Dutzenden Männern zur Vergewaltigung angeboten. Dann hat er gefilmt. Vor Gericht in Avignon schaut die Welt in diese Abgründe, weil das Opfer es so will.Sie ist jetzt eine Ikone, aufrecht, mutig, lächelnd: Gisèle Pelicot im Gericht von Avignon, wo ihr Leben verhandelt wird.
Tausende Bilder und Videos, abgelegt in einem Ordner, den er mit «Abus» betitelt hatte, Missbrauch. Jeden Clip und jedes Foto hat er beschriftet mit den Namen der Männer, die da zu sehen sind. Er hatte sie auf der Internetplattform Coco.fr kontaktiert und zu sich ins Haus geholt, ins Schlafzimmer, wo seine betäubte Frau lag, im tiefen Schlaf, nackt oder mit Reizwäsche. Hindrapiert und präpariert für das Verbrechen.
Vor der Salle Voltaire steht jetzt Béatrice Zavarro, die Verteidigerin von Dominique Pelicot, eine energische Frau aus Marseille, kurze, graue Haare, feuerrote Brille. Maître, ein paar Fragen? «Klar», sagt sie, «schiessen Sie los.
Viele von ihnen waren schon dran. Für jeden nimmt sich das Gericht viel Zeit. Keiner leugnet die Fakten, das wäre auch unmöglich: Das Material aus Pelicots Computer zeigt die Männer bei ihren Taten. Die allermeisten leugnen aber, dass sie, als sie zum Haus der Pelicots in Mazan fuhren, wussten oder gar die Absicht hatten, Gisèle Pelicot zu vergewaltigen.
Die Kameraleute halten drauf, solang die Männer noch vor dem Saal sind, das dürfen sie. «Es reicht jetzt, verdammt noch mal», ruft eine junge Anwältin. «Putain!» Drinnen ziehen die Männer ihre Kappen aus, schauen sich um, als wären sie in einer anderen Welt gelandet. In der letzten Szene des Videos sieht man, wie ihm Dominique Pelicot ein Papiertuch reicht, mit dem sich «Flo de Bédoin» sein Glied putzt. Ejakuliert habe er aber nicht, beteuert er jetzt, er habe nur so getan, um Dominique Pelicot nicht zu enttäuschen. Der sei sehr bestimmend gewesen.
Als Dominique Pelicot ihm dann erzählt habe, dass er seine Frau mit Pillen betäube, seit Jahren schon, dass er Gisèle Pelicot auch schon auf Autobahnraststätten sediert und Lastwagenfahrern ausgeliefert habe, sei er sofort aufgestanden und gegangen. Er habe Pelicot einen «Kranken» genannt, «un malade». Aber zur Polizei ging er nicht damit. «Wer hätte mir schon geglaubt», sagt Patrice M. «Ich bin doch nur ein kleiner Dorfelektriker.
«Aus Angst?», fragt Antoine Camus, der Anwalt von Gisèle Pelicot. «Kann man aus Angst ejakulieren, Herr S.?» Gelächter im Saal.Freitag, 25. Oktober, letzter Verhandlungstag vor der Pause, neben den Bänken der Anwälte und Reporter aus Paris stehen schon die Rollkoffer und Rucksäcke. Es ist Zeit. «Ich habe mich bei der Vorbereitung auf den Prozess oft gefragt, wie dieser Mann, der der perfekte Mann war, zu so etwas imstande sein konnte», sagte Gisèle Pelicot einmal im Gericht. «Ich habe es noch immer nicht verstanden.» Rache? «Daran habe ich auch gedacht.» Sie habe vor langer Zeit mal eine Affäre mit einem anderen Mann gehabt. «Aber das war vor dreissig Jahren, und er hatte doch auch seine Mätressen.
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