Gisèle Pelicot wurde während Jahren von ihrem Ehemann und Dutzenden weiteren Männern missbraucht. Während des Prozesses gegen ihren Ex und rund 50 weitere Männer sagte die inzwischen 72-Jährige, sie hoffe, dass der Prozess dazu beitrage, dass sich die Gesellschaft verändere.
Innerhalb weniger Wochen ist Gisèle Pelicot in Frankreich zu einer neuen feministischen Ikone geworden: Pelicots Gesicht taucht inzwischen als Graffiti in den Strassen Frankreichs auf.
Die Vergewaltiger sind ganz gewöhnliche MännerNeben dem grossen Mut von Gisèle Pelicot gibt es für Soziologieprofessor Eric Fassin von der Universität Paris8 einen weiteren Grund, warum der Prozess Frankreich derart erschüttert: «Wir verstehen nun, dass Gewalt nichts Aussergewöhnliches, nichts Marginales, nichts Exzentrisches oder Exotisches ist. Gewalt kann in unserem gewöhnlichen, banalen Leben existieren.
Diese grosse Resonanz dürfte zum einen an der schieren Dimension des Verbrechens liegen und zum anderen daran, dass Gisèle Pelicot wollte, dass der Prozess öffentlich ist – inklusive der Videos der Vergewaltigungen. Gleich zu Prozessbeginn erklärte sie, sie wolle, dass die Scham die Seiten wechselt. «Es sind ganz gewöhnliche Männer, die ganz gewöhnliche Frauen vergewaltigen», sagt Soziologe Fassin. Genau das prangere der Feminismus seit langem an. Und Experten hätten schon immer gewusst, dass die meisten Frauen ihren Vergewaltiger kennen.
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