Wer es in den vergangenen drei Jahren bei Corona ganz genau wissen musste, brauchte einen PCR-Test. Für den Test-„Goldstandard“ haben Staat und Krankenkassen viel Geld ausgegeben - viel mehr als nötig?
Bei Gesetzen oder Verordnungen werden grundsätzlich immer auch die jeweils zuständigen Verbände eingebunden und können Kritik oder Änderungsvorschläge anbringen. Im Fall der Corona-Tests waren das die Akteure des Gesundheitswesens, etwa Ärztevertreter, Labore und Krankenkassen.
Den Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher zufolge wurden bei den Verhandlungen über die Preise für PCR-Tests möglicherweise viel zu hohe Materialkosten angesetzt. So seien diese im Mai 2020 von Ärztevertretern mit 22,02 Euro beziffert worden, obwohl PCR-Tests auf freien dem Markt auch für vier bis sieben Euro zu haben gewesen seien. Tatsächliche Marktpreise habe Spahns Ministerium „allem Anschein nach“ damals nicht ermittelt.
Die Krankenkassen drängten demnach auf niedrigere Preise und äußerten auch Zweifel an „erstaunlich hohen weiteren Kosten“, etwa den Personalkosten. „Die Preisvorstellungen der Labormediziner für PCR-Tests waren von Anfang an massiv überhöht“ und hätten auch nachabgesenkt werden können, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes Carola Reimann am Montag.
Der zuständige Interessenverband der Labore äußerte sich zunächst nicht. Man arbeite an einer Stellungnahme, die in Kürze veröffentlicht werde, sagte ein Sprecher des Verbands Akkreditierte Labore in der Medizin . habe mit seinem Amtsantritt gegengesteuert. Die Testvergütung sei mehrfach angepasst worden. Er fügte aber auch hinzu: „Es ging ja damals darum, binnen kürzester Zeit möglichst viele Menschen mittels PCR zu testen.
Der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, sagte im Deutschlandfunk: „Es ist halt immer leicht, im Nachhinein zu sagen, was man vorher hätte besser machen können.“ Es sei darum gegangen, schnell und viel zu testen, Testkapazitäten zu schaffen und Akteure zu animieren, diese Tests anzubieten und durchzuführen. „Und dass man da sicherlich auch anders oder günstiger hätte vergüten können, im Nachgang zeigt sich das jetzt.
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