Serbien gilt als Vorreiter bei reproduktiven Rechten. Für Aufklärung sieht sich der Staat jedoch nicht zuständig. Eine Organisation versucht, Lücken an Schulen zu schließen.
Die provisorisch aufgestellten Sitzreihen auf dem Dorćol-Platz im Zentrum der serbischen Hauptstadt Belgrad sind an diesem Abend voll besetzt, viele müssen stehen. Auf der Bühne springen Mädchen und junge Frauen in Bademänteln mit Herzchenmuster herum, wechseln ständig die Rollen.
Im europaweiten Vergleich gilt Serbien als Land mit einer der höchsten Abtreibungsquoten. Laut dem Institut für öffentliche Gesundheit wurden 2021 insgesamt 10.880 Abtreibungen durchgeführt bei 59.854 Geburten. Doch zuverlässig sind diese Zahlen nicht, denn nur staatliche Kliniken müssen die Eingriffe melden. Laut Schätzungen soll die tatsächliche Zahl doppelt so hoch sein, einige gehen sogar von bis zu 150.000 Schwangerschaftsabbrüchen pro Jahr aus.
Dabei gab es von 2013 bis 2016 ein vielversprechendes Projekt an Schulen in der Region Vojvodina im Norden Serbiens.
Ganz in diesem Sinne würde gerade in den letzten Monaten der Druck auf das Recht auf Schwangerschaftsabbruch steigen, sagt Ignjatović. Rechte Parteien und Organisationen, von denen einige Geld von entsprechenden Gruppen aus den USA und Russland erhalten würden, sowie die serbisch-orthodoxe Kirche würden das Thema vermehrt in Talkshows und auf Social Media bringen. Abtreibungsstatistiken würden aufgebauscht und damit werde Stimmung gemacht.
Die Auswirkungen davon merkt sie in ihrer täglichen Arbeit. „Auf dem Feld der reproduktiven Gesundheit hat sich die Situation dramatisch verschlechtert“, sagt Bogavac. Als sie vor zehn Jahren mit Workshops zu Geschlechtergerechtigkeit, Sexualität und Verhütung begann, sei die Unterstützung noch groß gewesen. „Die Gesellschaft dachte, es sei wichtig, dass junge Leute über diese Dinge Bescheid wissen“, sagt sie.
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