Professor Björn Gercke (49) vertritt etliche Prominente, jetzt auch Till Lindemann. Im Interview mit FOCUS online erklärt der Kölner Strafverteidiger, warum die Berliner Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen seinen Mandanten, den Frontman von Rammstein, zu den Akten gelegt hat.
FOCUS online: Herr Gercke, die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen Ihren Mandanten Till Lindemann eingestellt. Ein überraschender juristischer Erfolg? Gewiss nicht, diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist nur logisch und konsequent. Es existierten ja nie irgendwelche Beweise oder Indizien, dass mein Mandant diese Frauen sexuell missbraucht hat.
Die Strafverfolger in Litauen haben das Verfahren binnen Stunden eingestellt, weil nichts dran war. Die Berliner brauchten dann drei Monate länger, um zu erkennen, dass die Vorwürfe völlig haltlos waren. Zum Glück aber entscheidet am Ende des Tages der Rechtsstaat über die Schuldfrage und keine Journalisten. Herr Lindemann ist froh und glücklich darüber, dass dieses Strafverfahren beendet ist. Alles Weitere sind Fragen der Moral, die allerdings nicht durch die Staatsanwaltschaft zu klären sind.
Beides hat die Staatsanwaltschaft verneint, genauso wie später Frau Shelby oder die Youtuberin Kayla Shyx, die in einem Video zunächst ähnliche Anschuldigungen erhoben hatte. Wurden die Frauen denn nicht vernommen durch die Staatsanwaltschaft Berlin? Kayla Shyx wurde sehr lange vernommen. Am Ende kam dabei nichts heraus. Ergo bestand kein Tatverdacht. Herr Lindemann wurde dadurch strafrechtlich komplett reingewaschen.
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