Die Filmstarts-Kritik zu Ein ganzes Leben

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Als Robert Seethaler 2014 seinen Roman „Ein ganzes Leben“ veröffentlichte, hat er nicht unbedingt damit gerechnet, dass der Erfolg über die deutsch-österreichischen Landesgrenzen hinausgehen würde. Schließlich handelt es sich um ein raues Alpen-Drama.

“ veröffentlichte, hat er nicht unbedingt damit gerechnet, dass der Erfolg über die deutsch-österreichischen Landesgrenzen hinausgehen würde. Schließlich handelt es sich um ein raues Alpen-Drama, angesiedelt im 20.

Der Mensch, der sowohl der Natur als auch seinem Gemeinwesen ausgesetzt ist – ein universelles Thema, weshalb Seethalers Roman auch im Ausland so großen Anklang fand und in mehreren Sprachen übersetzt wurde. Eine Verfilmung war daher wohl nur eine Frage der Zeit. Nun ist sie da, eine deutsch-österreichische Koproduktion, die an 47 Drehtagen in Tirol und Bayern entstand.

Damit geht es sogleich ans Eingemachte. Man fühlt sich diesem Kind unmittelbar verbunden, spürt die gleiche Ungerechtigkeit, Wut und Ohnmacht, wenn es körperlich und seelisch gezüchtigt wird. Heftige Szenen folgen, wenn Kranzstocker etwa so lange mit einer Gerte auf den Knaben einschlägt, bis dieser mit gebrochenem Bein das Bewusstsein verliert.

Am Anfang bringt ihn ein Pferdewagen, am Ende nimmt er den Omnibus, um zu sehen, was es wohl noch außerhalb seines Dorfes gibt. Aber er kehrt in seine Heimat zurück. Gewiss lässt sich „Ein ganzes Leben“ mit früheren Bergfilmen vor dem Zweiten Weltkrieg und späteren Heimatfilmen danach vergleichen. Zwei Genres, die zur deutsch-österreichischen Geschichte gehören.

PS: Um dem immer mal wieder vorgebrachten „Vorurteil vom lahmen deutschen Film“ etwas entgegenzusetzen, hat sich die FILMSTARTS-Redaktion dazu entschieden,zu starten: Jeden Monat wählen wir einen deutschen Film aus, der uns besonders gut gefallen, inspiriert oder fasziniert hat, um den Kinostart – unabhängig von seiner Größe – redaktionell wie einen Blockbuster zu begleiten . „Ein ganzes Leben“ ist unsere Wahl für den November 2023.

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