'Zuhause sind wir auch nicht sicher': Zimmermann, 'XY' und die Angst

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'Zuhause sind wir auch nicht sicher': Zimmermann, 'XY' und die Angst
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Keine Lobhudelei, sondern ein kritischer Blick zurück: Eine Dokumentation von Regina Schilling ('Kulenkampffs Schuhe') erinnert an Eduard Zimmermanns Ära bei 'Aktenzeichen XY' - und zeigt eindrucksvoll, wie sein Weltbild die Sendung prägte. Und die Gesellschaft.

Keine Lobhudelei, sondern ein kritischer Blick zurück: Eine Dokumentation von Regina Schilling erinnert an Eduard Zimmermanns Ära bei"Aktenzeichen XY" - und zeigt eindrucksvoll, wie sein Weltbild die Sendung prägte. Und die Gesellschaft.Weltweite TV-Trends haben ihren Ursprung selten in Deutschland. Doch bei True Crime ist die Lage eindeutig – und reicht zurück bis ins Jahr 1967. Eduard Zimmermann war es, der damals mit"Aktenzeichen XY...

"Zimmermann geht nicht gerade zimperlich um mit uns ahnungslosen Zuschauern", sagt Schilling, der es in ihrer Kindheit vermutlich wie vielen anderen Heranwachsenden ging, wenn sie mit"XY" in Kontakt gerieten. Tagsüber habe sie sich vorgestellt entführt zu werden, beim Sonntagsspaziergang suchte sie sicherheitshalber die Nähe ihrer Eltern und wenn diese einmal ausgingen, wurde ein Küchenmesser unter dem Kopfkissen platziert.

Sorgfältig arbeitet Regina Schilling in 90 Minuten heraus, wie groß Zimmermanns Einfluss war – und zwar längst nicht nur, wenn es darum ging, wahre Verbrechen aufzuklären. Mit einigem zeitlichen Abstand wird deutlich, dass seine Sendungen filmisch normative Bilder gesellschaftlicher Ordnung vermitteln.

Schillings Dokumentation erzählt jedoch nicht nur von persönlichen Erfahrungen, sondern weitet die Perspektive; ordnet"Aktenzeichen XY" auch vor dem Hintergrund der westdeutschen Geschichte ein. Als die erste Sendung ausgestrahlt wird, liegt die Adenauer-Ära in den letzten Zügen und konservative Kräfte kommen zunehmend in Bedrängnis. Die Pille, die RAF, die 68er, das Privatfernsehen.

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