Zwei Corona-Jahre scheinen überwunden, die Darts-Euphorie ist auch in Deutschland wieder da. Bei den großen Turnieren sind die Hallen voll. Fehlt nur noch der seit Jahren ersehnte erste große Wurf.
Frankfurt/Main - Die Bilder waren über ein Jahrzehnt lang immer die gleichen. Im Publikum trinken deutsche Fans als Teletubbys, Riesenbananen oder Super Marios ihre zahlreichen Biere und singen lautstark ihre Lieder.
Auf den großen Darts-Bühnen der Bundesrepublik jubeln am Ende aber doch immer die Engländer, Niederländer oder Schotten mit den Pokalen.Pünktlich nach zwei überstandenen Jahren Corona-Stille sind Martin Schindler und Gabriel Clemens nun bereit, bei der Team-WM in Frankfurt am Main etwas an diesem Narrativ zu ändern - und selbst aus der Außenseiterrolle heraus für den ersten ganz großen Wurf Deutschlands im Darts zu sorgen.
„Unser Land ist definitiv noch in der Entwicklung, was das angeht. Aber ein Sieg könnte Riesenwellen schlagen“, sagte Schindler der Deutschen Presse-Agentur.
Das Publikum in der Frankfurter Eissporthalle, wo das Event schon von 2015 bis 2018 stattgefunden hatte, dürfte für Deutschland ein Vorteil sein. Der wegen einer Handoperation fehlende Michael van Gerwen nannte die deutschen Fans „finalwürdig“ und sagte anerkennend: „Turniere in Deutschland sind einfach toll für jeden.
Während weitere internationale Märkte wie die USA, Australien oder Asien noch wenig erschlossen sind, gibt es in Deutschland kaum noch zusätzliches Potenzial. Mit der Team-WM und der EM finden zwei Majors regelmäßig in Deutschland statt, zudem gab es schon Shows in den größten Arenen und sogar im Fußballstadion auf Schalke. Dass irgendwann auch Partien der normalen WM nach Deutschland vergeben werden, sieht von Moltke aber nicht kommen.