Emil Welti (1825–1899) gehörte zu den schillerndsten Politikern im jungen Schweizer Bundesstaat. Der Zurzacher war aber auch fon Rückschlägen nicht gefeit – so bei der Gesamtrevision der Bundesverfassung.
2023 feiert die Schweiz das 175-jährige Bestehen der ersten Bundesverfassung. Diese trat 1848 in Kraft und legte so den Grundstein für den schweizerischen Bundesstaat. Zu den prägenden und starken politischen Figuren jener Zeit zählte auch Emil Welti.Das «Biografische Lexikon des Aargaus» würdigt ihn als einen der «grössten Staatsmänner unseres Landes im 19. Jahrhundert».
Der von ihm massgeblich geprägte Verfassungsentwurf von 1872 scheiterte in der Volksabstimmung knapp mit 50,5 Prozent Nein-Stimmen. Welti musste daraufhin einige förderalistische Kompromisse hinnehmen, heisst es im «Historischen Lexikon der Schweiz». Bei der letztlich angenommenen Verfassung von 1874 konnte er sein wichtigstes Anliegen, die Vereinheitlichung des Rechts, durchsetzen.
Die Eisenbahnpolitik war einer der Schwerpunkte von Weltis Tätigkeit. Der Bau der Gotthardbahn war damals unbestritten. Als die Gotthardbahn-Gesellschaft 1878 in finanzielle Schieflage geriet und das Projekt an den immer höher werdenden Kosten zu scheitern drohte, brachte Emil Welt im Parlament trotz heftiger Opposition eine Nachsubventionierung durch. Die Budgetüberschreitung lag gemäss Endabrechnung nur bei 20 Millionen Franken.
Emil Welti starb im Alter von 73 Jahren an den Folgen einer Gehirnerschütterung und einer Lungenentzündung. Beim Bahnhof in Bad Zurzach erinnert eine Marmorbüste an den einflussreichsten Sohn im Flecken.So übernachtet man im «schlechtesten Aargauer Hotel» – ein holpriger Start und positive Überraschungen
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