Neue CNN-Berichte zeigen: Die Journalistin Shireen Abu Akleh wurde von Israel erschossen. Unser Autor sagt: Den Kontext verstehen ist wichtiger als die Umstände.
Palästinenser besuchen den Ort, an dem die palästinensisch-amerikanische Reporterin Shireen Abu Akleh erschossen wurde, in Jenin im Westjordanland, 18. Mai 2022.
Am 24. Mai konstatierte ein CNN-Bericht, der sich auf moderne Ton- und Videoanalyse stützt, das Rätsel gelöst zu haben: Die Schüsse seien von Israels Soldaten vorsätzlich abgegeben worden. Obwohl der Bericht überzeugend wirkt, bleibt zu bezweifeln, dass dies das letzte Wort dieser Auseinandersetzung sein wird.
Es ist wichtig, die Ereignisse aus dem Kontext heraus zu begreifen, in dem sie stehen. Eine Möglichkeit, das zu tun, ist auf Statistiken zurückzugreifen anstatt Medienbilder. Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem wurden seit 2008 mehr als 800 palästinensische Minderjährige und über 380 Frauen getötet.
Wer hat Shireen Abu Akleh ermordet? Ist dies eine Frage, die eine unparteiische Untersuchung erfordert? Es ist irreführend, den Fall als bloße Kriminalgeschichte zu betrachten. Was wir brauchen, ist mehr als nur Forensik.