US-Historiker über Putins Atomdrohungen: Wie man Perversion liest

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US-Historiker über Putins Atomdrohungen: Wie man Perversion liest
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Die Atompropaganda des Kreml verfolgt ein bestimmtes Ziel. Gleichzeitig erteilt sie über die Ukraine hinaus eine Lektion – Atomwaffen betreffend.

TV-Ansprache am 24.02, das Foto wurde von der russischen Staatsagentur Tass verbreitet Foto: picture alliance/dpa/TASS

Am 24. Februar hielt Wladimir Putin eine Rede, die eine von ihm bereits befohlene Invasion rechtfertigen sollte. Neben vielem anderen Unsinn behauptete er, die Ukraine sei im Begriff, sich Atomwaffen zu beschaffen. Dieses Argument wiederholte Russlands Außenminister in Genf.Der AutorTimothy Snyder ist einer der international wichtigsten Historiker, er lehrt an der Yale University, USA.

Die Lektion Russlands Man muss innehalten und tief Luft holen, bevor man die Widersprüche und Perver­sio­nen der Argumentation des Kreml über Atomwaffen zum Ausdruck bringt, denn sie sind so tief und so zahlreich. Mit dem Einmarsch in die Ukrai­ne im Jahr 2014 und auch jetzt wieder hat Russland mehr für die Verbreitung von Kernwaffen getan als jedes andere Land der Welt.

Wie die russische Propaganda im Allgemeinen soll auch das Thema Atomwaffen schockieren und verwirren, um eine psychologische Öffnung zu schaffen. Wir sollen dem Thema innewohnenden Druck nachgeben, uns einbilden, dass an den Aussagen des Kremls irgendetwas vertretbar sein muss, und ein Zugeständnis machen, das der russischen Führung passt. Wir werden eingeladen, uns am Generieren von Unsinn zu beteiligen.

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