Tausende weissrussische Kinder werden jährlich in «patriotische Militärcamps» geschickt. Dort lernen sie den Umgang mit Waffen — und werden einer «Gehirnwäsche» unterzogen.
Ein Junge hantiert in dem Minsker Patriotenclub «Rys» mit einer Waffe.Sie sollen «patriotische Werte» lernen – und nebenbei die Handhabung von Maschinengewehren: In Belarus werden Kinder in sogenannte patriotische Militärcamps geschickt.
Die Organisation stützt sich dabei auf eine Untersuchung von öffentlich zugänglichen sowie privaten Quellen. Bis im Sommer 2022 seien über 18'000 Kinder in den Lagern ausgebildet worden. Die patriotischen Lager unterstehen laut dem Bericht dem belarussischen Verteidigungsministerium. Der tatsächliche Charakter der Camps weicht jedoch erheblich von diesen Darstellungen ab, wie aus dem Bericht hervorgeht: «Tatsächlich handelt es sich bei solchen Lagern um eine neuntägige Vorbereitung von Kindern auf die Ausbildung zu vollwertigen Militärreservisten.»Foto: Screenshot/Youtube
Auch die «militärische medizinische Versorgung» sowie das «Beherrschen von Airsoft-Waffen, Luftgewehren und Schusswaffen» gehören laut der Untersuchung dazu. «Besonders beeindruckt war ich vom Abfeuern einer echten Maschinenpistole», wird ein siebenjähriger Camp-Teilnehmer zitiert.Neben militärischen Werten wird den Kindern auch gezielt russische Propaganda eingetrichtert – auch in Bezug auf den Ukraine-Krieg.