CS- und UBS-Angestellte müssen um ihre Stelle bangen. Da ist seitens Gewerkschaften ein gutes Verhandlungsgeschick vonnöten. Doch der oberste Bankgewerkschafter arbeitet auch für den Gewerbeverband.
Wenn es um die drohende Entlassungswelle bei den Banken nach der Übernahme der Credit Suisse geht, dann ist er stets zur Stelle: Michael von Felten, Präsident des Schweizerischen Bankpersonalverbandes. Ein Gewerkschafter mit Haut und Haaren, der ausschliesslich für die Bankangestellten kämpft, könnte man meinen.
Vom Dachverband, dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund , bekommt er Rückendeckung: Die Aufgabe beim Gewerbeverband habe nichts mit der Aufgabe von Michael von Felten beim Bankpersonalverband zu tun, sagt Chefökonom des SGB, Daniel Lampart: «Die Banken müssen sich warm anziehen, solange Herr von Felten Präsident beim Bankpersonalverband ist.»
Auch der emeritierte Professor für Arbeitsrecht der Uni Sankt Gallen, Thomas Geiser kritisiert die Doppelrolle des Gewerkschaftschefs. «Dass er Verhandlungen führt und gleichzeitig für einen Arbeitgeberverband arbeitet, das scheint mir doch sehr, sehr, sehr schwierig.» Denn die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern seien gegensätzlich.
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