Sahra Wagenknecht hat ihren Austritt aus der Linken erklärt. Gregor Gysi ist ihr prominentester Gegner. Er attackiert seine Ex-Genossin nun scharf – und will den Neustart für die Linke.
und ihre Ankündigung einer Parteineugründung entschieden. »Es ist feige zu gehen, wenn eine Partei in der Existenzkrise ist. Wenn sie kurz vor der Übernahme der Regierung stünde, okay. Aber in dieser Situation?«, sagte Gysi dem SPIEGEL.Zehn Abgeordnete, einschließlich Wagenknecht, hatten zuvor ihren Austritt aus der Linken erklärt, wollen ihre Mandate aber behalten. Sie sind über Landeslisten der Linken bei der Bundestagswahl ins Parlament gezogen.
»Die Abgeordneten, die jetzt gehen, und ihr Mandat behalten wollen, handeln unmoralisch«, findet Gysi. Die Dinge, die sie an der Linken kritisierten, »hatten sie alle schon an der Partei auszusetzen, als sie kandidierten, um das Mandat zu erhalten«. »Wer so unmoralisch agiert, gleich am Anfang, wird die Zweifel an der Moral nicht mehr wegbekommen«, sagte Gysi dem SPIEGEL. Man müsse ehrlich sein: »Der erste Grund, dass sie ihre Mandate behalten, ist, dass sie glauben, sie können leichter eine neue Partei aufbauen, wenn sie Mitglieder des Deutschen Bundestags sind. Der zweite Grund ist: Sie wollen ihre Diäten behalten.
Von seiner eigenen Partei fordert er nun, sich neu aufzustellen. »Wir müssen als Linke neu starten und uns auf das Wesentliche konzentrieren, wieder näher an die Arbeitnehmerschaft, die Angestellten und Gewerkschaften.«Wagenknecht und ihre Anhängerschaft aus der Linken wollen zum Jahresanfang eine neue Partei gründen.
Gysi und Wagenknecht sind die beiden prominentesten Vertreter der PDS, später der Linken gewesen. Das Verhältnis beider galt stets als schwierig, in den vergangenen Jahren allerdings respektierten sie sich.Auf diesem Gerät weiterlesen
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