Skigebiete setzen zunehmend auf dynamische Ticket-Preise. Diese Tendenz wird von den Seilbahnen gutgeheissen. Der Konsumentenschutz kritisiert hingegen die dynamische Preisberechnung.
Wer beispielsweise in Gstaad im Berner Oberland Ski oder Snowboard fahren will, zahlt für eine Tageskarte nicht immer den gleichen Preis. Seit vier Jahren setzt Gstaad auf dynamische Preise. Wie viel ein Ticket kostet, berechnet ein Algorithmus aufgrund verschiedener Parameter wie Kalendertag, Buchungszeitpunkt, Auslastung oder das prognostizierte Wetter.
Vorwurf: Versteckte PreiserhöhungDiese für die Kundinnen und Kunden undurchschaubare Preisfestlegung kritisiert die Stiftung für Konsumentenschutz seit jeher. Das Ganze habe nur ein Ziel: versteckt Mehrerträge zu erzielen. «Dynamische Preise sind im Durchschnitt eine Preiserhöhung und eine undurchsichtige Lotterie.
Es zeigt sich, dass mit einem dynamischen Preismodell ein Mehrertrag verdient werden kann. Autor: Philipp Lütolf Dozent und Projektleiter an der Hochschule Luzern Philipp Lütolf ist Dozent und Projektleiter an der Hochschule Luzern. Er hat die Auswirkungen von dynamischen Preisen auf Schweizer Bergbahnen vor zwei Jahren in einer umfangreichen Studie anhand von 65 Skigebieten untersucht. «Es zeigt sich, dass mit einem dynamischen Preismodell ein Mehrertrag verdient werden kann.
Dank des dynamischen Preissystems habe man rund 18 Prozent mehr Tickets verkaufen und den Durchschnittspreis um 20 Prozent erhöhen können, was rund 25 Prozent mehr Umsatz entspreche.
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