Die Zeit des Bibberns ist vorbei, die Münchner Bäder erhöhen ihre Temperaturen wieder auf Willy-Brandt-Niveau. Höchste Zeit, mit dem Klischee des verweichlichten Warmduschers aufzuräumen. Eine Glosse
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Ein paar Jahrhunderte später kostete es einen gewissen Siegfried das Leben, dass er die Wirkung eines Fast-Vollbads in warmem Drachenblut überschätzte. Also, falls Drachen überhaupt gleichwarme Wesen sind, die Fachliteratur weist hier Lücken auf. Womöglich ist frisches Drachenblut kalt wie ein Kneippbecken? Das wiederum hätte dessen Erfinder gefallen: Der schwäbische Bade-Pfarrer kommentierte im 19.
Schwaben sind bei der kritischen Betrachtung von Hygieneritualen grundsätzlich mit allen Wassern gewaschen. Den modernen Warmduscher zum Beispiel hat der in Nürtingen sozialisierte Harald Schmidt vielleicht nicht erfunden, aber zumindest im deutschen Schimpfwortschatz etabliert, als Schmähbegriff für seinen Lands- und Klinsmann während der Fußball-WM 1998.