Die Länderspiele gegen Japan und Frankreich sind für den Bundestrainer mehr als irgendein Test. Nach dem WM-Debakel und der Negativserie in diesem Jahr muss er neun Monate vor der EM zeigen, dass er aus dem DFB-Team wieder einen Siegkandidaten formen kann. Gelingt das nicht, muss der DFB zwangsläufig über eine Ablösung der Coaches nachdenken. Nachfolger stehen bereits parat.
Die beiden Länderspiele gegen Japan und Frankreich sind für Bundestrainer Hansi Flick nicht nur ein kleines Jubiläum – das Spiel in Wolfsburg gegen WM-Schreck Japan ist seine 25. Partie als Cheftrainer des DFB-Teams – sie sind auch eine Art Endspiele.
Das wissen auch die Spieler: „Wir wissen alle, dass wir uns jetzt finden müssen. Es steht deutlich mehr auf dem Spiel als nur zwei Testspiele. Je länger wir negative Ergebnisse und Leistungen liefern, desto schwieriger wird es, Euphorie für die Heim-EM zu entfachen. Wir brauchen aber unbedingt Erfolgserlebnisse für die EM““, sagte zum Beispiel Leroy Sané dem „Kicker“.
Neun Monate vor der Heim-EM muss Flick endlich beweisen, dass er ein Team formen kann, dass siegfähig ist. Ging es früher darum, auch mit den Topmannschaften mithalten zu können, geht es inzwischen schon darum, überhaupt mal zu gewinnen. Egal wie stark der Gegner eingeschätzt wird. Denn nach Flicks DFB-Startrekord mit acht Siegen folgte nicht mehr viel. In den vergangenen 16 Partien gelangen der Nationalmannschaft nur vier Siege.
In diesem Länderspieljahr gab es nur zum Auftakt gegen Peru einen Erfolg. Gegen Belgien , Polen und Kolumbien verlor die DFB-Elf und offenbarte dramatische Mängel. Die blieben auch beim 3:3 gegen die Ukraine nicht verborgen. Vor allem in der Abwehr findet die Mannschaft nicht zusammen. Die Lücke für die Gegner sind viel zu groß. Zu oft funktioniert die Abstimmung zwischen den Spielern nicht. Das setzt sich auch in den anderen Mannschaftsteilen fort.
Flick ist bisher den Beweis, dass er die Spieler besser machen kann, sie zu einem Team formen und ihnen ein erfolgreiches Spielsystem beibringen kann, schuldig geblieben. Der Bundestrainer hat in seinen zwei Jahren im Amt viel ausprobiert. Die Startformation und die taktischen Systeme immer wieder gewechselt. Mit diesen Experimenten soll nun ein Jahr vor der EM Schluss sein, beteuert Flick. Gegen Japan und Frankreich müssen er und seine Spieler nun deutliche Fortschritte zeigen.
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