Finanzminister Hunt tritt die Wirtschaftspolitik der Premierministerin in die Tonne. Die Zweifel an Liz Truss wachsen.
LONDON taz | „Trussonomics“ ist tot, aber Liz Truss lebt. Der Plan der neoliberalen Wachstumspolitik der neuen britischen Premierministerin Liz Truss wurde am Montag begraben: erst in einer fünfminütigen Live-Ansprache des neuen britischen Finanzministers Jeremy Hunt am späten Vormittag und dann am Nachmittag ausführlicher in einer Erklärung im Parlament. Die Premierministerin schwieg, aber sie bleibt im Amt.
Aber nachdem die Anleger daraufhin stattdessen britische Anleihen mit einem Risikozuschlag belegten und die Zinsen auch für Verbraucher in die Höhen schnellten, vollzogen Truss und Kwarteng eine Kehrtwende um 180 Grad. So wurde bereits auf dem konservativen Parteitag Anfang Oktober angekündigt, den Spitzensteuersatz von 45 Prozent doch nicht abzuschaffen.
Die Premierministerin, sagte Mordaunt, sei eine „mutige“ Politikerin, die im Interesse des Landes eine schwere Entscheidung getroffen habe. Dann versetzte sie das Unterhaus mit einer gesalzenen und gewagten Gegenoffensive ins Staunen.
Es müsse nun auch bei den Staatsausgaben alles überprüft und neu überarbeitet werden, betonte Hunt, allerdings mit der Zusage, „jenen zur Seite zu stehen, die am meisten Hilfe brauchen“. Er werde alles tun, um „mit einer nachhaltigen, stabilen Wirtschaftspolitik zu versuchen, dass der Leitzins niedrig bleibt“. Als dann schließlich die eigene Fraktion mit Fragen drankam, stieß Hunt vor allem auf Lob und Willkommensgrüße im Amt. Truss war da schon weg.
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