Die Polizei rüstet sich mit 6300 Beamten für die Demonstrationen am 1. Mai in Berlin. Dabei bekämen die Kräfte aus der Hauptstadt Unterstützung aus mehreren Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen, sagte ein Polizeisprecher am Samstag. Zuvor hatte die „Berliner Zeitung“ berichtet. Die Zahl der Einsatzkräfte bewegt sich nach Angaben des Sprechers im üblichen Rahmen. Im vergangenen Jahr seien es mit 5500 etwas weniger gewesen.
Rund um den 1. Mai gibt es in Berlin üblicherweise mehrere linke oder linksradikale Demonstrationen. Für den Abend des Tags der Arbeit werden in Neukölln und Kreuzberg in diesem Jahr 10.000 bis 15.000 Menschen erwartet. Bereits am Sonntagabend, dem Vorabend des 1. Mai, ziehen zwei linke Demonstrationen durch den Wedding und Kreuzberg.
In diesem Jahr versuche die linksautonome Szene, Jugendliche in Neukölln zur Teilnahme an der Demonstration und möglichen Krawallen zu bewegen, hatte Polizeipräsidentin Barbara Slowik am Freitag gesagt. Es gebe Plakate mit der Aufschrift „Silvester 2.0“ - offenbar ein Hinweis auf die Ausschreitungen in der Silvesternacht mit Angriffen auf Rettungskräfte.
Die Veranstalter der traditionellen linken Demonstration am 1. Mai schrieben: „Wir wünschen der kommenden CDU/SPD-Koalition in Berlin viele medienwirksame Skandale vor ihrem schnellen Ende. Dazu werden wir am 1. Mai beitragen.“ Ein Hotspot dürfte die neue Polizeiwache direkt am Kottbusser Tor in Kreuzberg werden.
Seit 1987 kam es am 1. Mai in Kreuzberg bei abendlichen Veranstaltungen und Demonstrationen immer wieder zu Gewalt von Linksautonomen und Straßenschlachten mit der Polizei. 2022 erreichte der Demonstrationszug mit mehr als 10.000 Teilnehmern ohne größere Zwischenfälle den Oranienplatz, wo es kleinere Auseinandersetzungen mit der Polizei gab.
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