Viele Umweltbewegungen sind von anarchistischen Ideen durchdrungen – obwohl sich die wenigsten als ökoanarchistisch bezeichnen würden. Von MiloProbst Anarchismus Ökologie SaintImier anarchy2023
«Wir sollten Umweltschutz nicht mit Anarchie verwechseln», mahnte 2018 der damalige französische Umweltminister Nicolas Hulot. Er reagierte damit auf die Weigerung der Umweltaktivist:innen von Notre-Dame-des-Landes, ihre besetzte «Verteidigungszone» zu verlassen. Sie hätten das Hauptziel ihres Kampfes doch erreicht, sagte Hulot mit Unverständnis: Das ökologisch irrwitzige Flughafenprojekt bei Nantes sei eingestellt.
Da ist zum einen die Weigerung, interne Hierarchien entstehen zu lassen: Eine alte anarchistische Einsicht lautet, dass vertikale Machtstrukturen, Unterordnung und Bürokratie auch dann gefährlich sind, wenn sie einem hehren Ziel dienen. Janet Biehl sowie ihr 2006 verstorbener Mitstreiter Murray Bookchin haben die zwischenmenschlichen Herrschaftsverhältnisse als Ursache einer Ideologie der Naturverachtung beschrieben: Der Mensch behandle die Natur als ihm untergeben.
Es gehe bei direkten Aktionen darum, «so zu tun, als ob man frei wäre», schrieb Graeber. Statt geduldig zu warten, bis einem die Mächtigen Gehör schenkten, gelte es, die Sache «selbst in die Hand zu nehmen», so die Bewegung Ende Gelände, die in Deutschland regelmässig Aktionen gegen den Braunkohleabbau organisiert.
Im Europa des 19. Jahrhunderts bildeten sich anarchistische Theorien heraus. Anarchistische Handlungsformen mit ökologischen Ideen entfalteten sich jedoch zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten. Die Zapatistas im südlichen Mexiko oder die 2016 gegründete autonome Region Rojava im kurdischen Nord- und Ostsyrien sind nur die bekanntesten Beispiele.
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