Notenbanker legen die Wanderschuhe nicht so schnell ab: Die hartnäckig hohe Inflation in Europa und den USA sorgt dafür, dass die Notenbanker bei ihren Zinsschritten noch länger die Wanderstiefel nicht gegen die Ballerinaschuhe eintauschen… inflation
Ach, waren das noch Zeiten, als Zentralbanker die erhöhte Inflation als temporär bezeichnen konnten. Noch vor weniger als zwölf Monaten war dies jedenfalls der Standpunkt der der Ökonomen und der Präsidentin der Europäischen Zentralbank , Christine Lagarde.
Doch die Wirkung ist bisher gleich null. In Deutschland und im Euroraum bewegt sich nun der Preisauftrieb im zweistelligen Prozentbereich – die höchste Inflation seit den Siebzigerjahren. Durch die Preisentwicklung stehen die Zeichen bei der nächsten EZB-Ratssitzung weiter auf Erhöhung, und zwar erneut um 75 Basispunkte.
Laut Volkswirten lasse sich zwar anhand der Daten erahnen, dass sich die Dynamik der US-Konjunktur abschwächt. Rezessionssignale gebe es aber nicht und die Wirtschaft laufe besser als in Europa. Auch der Internationale Währungsfonds hatte vor zwei Tagen vor einem hohen Rezessionsrisiko gewarnt. Die steigenden Zinsen und der starke Dollar hätten gravierende Folgen überall auf der Welt.Es könne zu einer «schnellen und ungeordneten» Anpassung der Preise an den Märkten kommen. Das würde dann bereits bestehende Schwachstellen treffen. Die Liquidität an den Märkten sei ohnehin zurückgegangen, wodurch ihre Anfälligkeit gestiegen sei.