Eine Wanderin muss die Kosten für einen Heli-Einsatz selbst tragen, trotz der Annahme, ihr Begleiter sei Schuld. Erfahren Sie mehr über das Urteil.
Eine Wanderin muss den Heli-Einsatz von rund 8500 Euro selbst bezahlen, obwohl sie die Schuld bei ihrem Begleiter mit großer alpiner Erfahrung sah.Die beiden hatten sich im November 2021 zu einer gemeinsamen Bergtour auf die Rappenklammspitze im Karwendel verabredet. Als die Frau den Gipfel als zu schwierig empfand, schlug der Mann eine Rundtour vor. Die Wegfindung wurde wegen Schnee und fehlender Spuren immer schwieriger.
Die Klägerin bezahlte die Rechnung der Flugrettung, reichte jedoch eine Klage gegen ihren Begleiter ein. Sie war der Meinung, der Beklagte hafte ihr aufgrund eines Gefälligkeitsvertrags oder aus unerlaubter Handlung. Er habe als faktischer Bergführer dafür Sorge tragen müssen, dass sie sich nicht unterkühle.
Das Gericht folgte der Argumentation nicht: „Eine rein private gemeinsame Freizeitveranstaltung wie eine privat durchgeführte gemeinsame Bergtour ist für sich genommen nicht geeignet, eine vertragliche Haftung zu begründen. Im Vordergrund steht vielmehr der soziale Kontakt und nicht etwa der Wille der Beteiligten, sich rechtlich zu binden.“ Auch dass der Mann sich in einem Flirt-Chat als „ihr persönlicher Bergführer“ bezeichnet habe, ändere an der Bewertung nichts.
Dass sie den Gipfel nicht habe besteigen wollen und auch mit entschieden hatte, die Bergrettung zu rufen, zeige, dass sie in der Lage war, ihre Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
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