Seit 20 Jahren feiert die queere katholische Community in München einmal im Monat einen Gottesdienst. Die Szene soll dabei aber möglichst unsichtbar bleiben. Nun hat Kardinal Reinhard Marx zugesagt, zum Jubiläum zu erscheinen.
Mitbegründer des pastoralen Angebots für Homosexuelle in der katholischen Kirche in München: Gerhard Wachinger.
"Wir haben uns damals selbst ermächtigt zu tun, was wir für richtig hielten", sagt der schlanke Mitfünfziger, schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt mit regenbogenfarbenem Queer-Gottesdienst-Logo. Eine Initiative von unten, die möglich machen wollte, wozu die offizielle Kirche sich außer Stande sehe."Die wichtigste Motivation war, zu zeigen, dass man katholisch bleiben kann, auch wenn man entdeckt, dass man schwul oder lesbisch ist.
Auch, dass sie nicht von einem queeren Gottesdienst sprechen durften, sondern von einer"Abendmesse". Ein Outing schwuler und lesbischer Mitarbeitenden vor dem Altar solle es keinesfalls geben."Das", sagt, Wachinger,"haben wir ein bisschen weiter ausgelegt." Er schaut lächelnd auf. Das Discolicht blinkt ihm ins Gesicht.