Mike Davis (1946–2022) analysierte die Verschränkungen von Natur- und Klassenverhältnissen. Der einstige Fleischer war ein unorthodoxer Intellektueller, auf den man sich verlassen konnte. Von RaulZelik
Für undogmatische Linke war Mike Davis immer ein verlässlicher Referenzpunkt. Der marxistischen Tradition insofern treu, als sich seine Bücher der Analyse von Klassenverhältnissen und politischer Ökonomie widmeten, gleichzeitig aber zu antiautoritär, um sich von irgendeiner Orthodoxie an die Kette legen zu lassen. Und: Er war ein Vordenker des ökologischen Materialismus.
International bekannt wurde Davis jedoch erst ab 1990 mit «City of Quartz», einer stadtsoziologischen Untersuchung über Los Angeles. Das 460 Seiten dicke Buch machte aus dem Autor einen gefragten Intellektuellen, der auch in bürgerlichen Zeitungen wie der «Los Angeles Times» Gehör fand. Der Ausbruch der antirassistischen Unruhen 1992 bewies, wie richtig er mit seiner Kritik an der sozialen Ungleichheit gelegen hatte – das Buch wurde zum Bestseller.
2001 veröffentlichte er das ebenfalls bahnbrechende Buch «Geburt der Dritten Welt», in dem er den Zusammenhang zwischen Klimaereignissen, Kolonialherrschaft und Hungersnöten anhand der britischen Besetzung Indiens untersuchte. Eine zentrale These darin lautete, dass nicht Wetterereignisse an sich, sondern erst die Verbindung von Kolonialstrukturen und Klimaphänomenen die Hungerkatastrophen in Indien verursacht hatten.
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