«Eine Rechnung für 10 Rappen ist sinnvoll. Es geht um Gerechtigkeit»: Post-Chef Roberto Cirillo im Live-Talk.
Haben Sie auch schon mal einen Brief zu wenig frankiert und dann nachzahlen müssen?
«Reden wir Postfinance nicht schlecht. Das ist eine sehr gute Finanzdienstleisterin mit sehr guter Basis. Sie ist eingeschränkt in dem, was sie anbieten kann, weil das Parlament es nicht ändern wollte. Damit wird Postfinance umgehen können, weil sie sehr verbreitet ist und einen guten Ruf hat. Es ist eine sichere Bank und das zählt immer noch sehr viel in der Bevölkerung. Postfinance ging durch eine achtjährige Durststrecke wegen der Negativzinsen.
«Das ist ein Thema, das wir intern sehr oft besprechen, wir sind auch sehr offen mit den Mitarbeitenden. Es stimmt, die gute Qualität der Post hängt von den Angestellten ab, deshalb ist uns wichtig, dass sie motiviert bleiben. Wir müssen aber auch wettbewerbsfähig bleiben. Wir bezahlen bei weitem die höchsten Löhne in der Industrie. Wir haben immer mehr als die Teurung bezahlt, müssen die Dienstleistungen aber auf dem freien Markt verkaufen.
«Wir tun das und wir beobachten ziemlich genau, wann die Leute kommen. Nochmal, es ist unser grösstes Interesse, dass die Leute Zutritt zur Post haben. Wir messen das. Es stimmt nur teilweise, dass die Leute über Mittag zur Post wollen, die meisten Leute sind dann unterwegs. Wir haben zugehört in den letzten Jahren, was die Bedürfnisse sind und haben viele neue Möglichkeiten geschaffen wie die Automaten.
«Das kann man nicht komplett ausschliessen, aber es ist extrem selten. Weil die Menge der Pakete so stark gestiegen ist, bedeutet der kleine prozentuale Anteil mehr Fälle. Aber wir sehen keine Trends zu Veränderung, es ist sehr sicher.»Reto: Bei mir klingelt der Pöstler nie, wenn er ein Paket bringt, sondern legt lieber eine Abholungseinladung in den Briefkasten. Ich bedauere das sehr.
«Nein, die A-Post wird nicht abgeschafft. Wir werden auch nicht auf drei Tage die Woche reduzieren. Wir müssen uns aber fragen, wie die Post in Zukunft aufgestellt sein soll. Die Dienstleistungen werden in 30 Jahren sicher anders aussehen. Wir arbeiten heute, um die Zukunft vorzubereiten. Die Post wird auch 2030 jeden Tag vorbeikommen, das ist unsere Aufgabe.
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