Politiker, Denkmalschützer und Architekten werben dafür, dass das historische Generalshotel auf dem Hauptstadtflughafen nicht abgerissen wird. Doch die Entscheidung beim Bund ist gefallen. Sechs Landtagsfraktionen sagen, warum sie das für falsch halten.
Alle sechs Fraktionen des Brandenburger Landtags setzen sich für den Erhalt des vor dem Abriss stehenden historischen Generalshotels auf dem Gelände des Flughafens BER ein. SPD-Fraktionschef Daniel Keller sagte am Dienstag, er könne nur an den Bund appellieren, nach den klaren Rückmeldungen auch von zwei Ministerpräsidenten zu prüfen, „ob es hier nicht eine bessere oder auch der Situation geschuldete angepasstere Lösung gibt“.
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jan Redmann forderte ebenfalls, die Entscheidung zu überdenken. „Ich würde mir wünschen, dass man hier noch mal Atem holt, sich noch mal genau anschaut, ob nicht doch eine Möglichkeit besteht, diesen historischen Baubestand in die vorgesehene neue Nutzung zu integrieren.“ Die Grünen-Abgeordnete Sahra Damus sagte, am Generalshotel zeige sich ostdeutsche, deutsch-deutsche und europäische Geschichte.
Der Abriss des denkmalgeschützten Gebäudes der Ostmoderne soll am 14. September beginnen, das hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben der Bauaufsichtsbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Juli mitgeteilt. Eine Initiative von Architekten, Denkmalschützern und Politikern versucht, den Abriss zu stoppen. Sie halten das Generalshotel für eine architektonische Besonderheit.
In der zwischen 1947 und 1950 gebauten Villa wurden früher Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR empfangen. Im Jahr 2011 wurde entschieden, das Gebäude abzureißen, weil in dem Bereich ein neues Regierungsterminal entstehen sollte. Der Bund hat die Terminalpläne allerdings verworfen. Der Abriss des Ex-Hotels ist weiter vorgesehen.
AfD-Fraktionschef Hans-Christoph Berndt bedauerte das geplante Ende des Gebäudes ebenfalls. „Ich finde das jämmerlich und schäbig, dass das abgerissen wird.“ Linksfraktionschef Sebastian Walter sprach von einer „westdeutschen Entscheidung“. „Dieser Abriss wäre eine Katastrophe.“ Der Fraktionsvorsitzende von BVB/Freie Wähler, Péter Vida, warnte vor einer „Kultursünde“. „Es ist auch ein klassisches Beispiel, warum Bürger von Politik frustriert sind.
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