1971 zog erstmals eine schwarze Frau in den Nationalrat. Nun erinnert ein neues Kunstwerk am Bundeshaus an Tilo Frey.
Ganz schön viel Druck: Für die Fassade des Bundeshauses wird 2021 per Wettbewerb zeitgenössische Kunst gesucht, um ein staatstragendes Ereignis zu feiern: die Geburt der modernen Schweiz 1848.
Ein Kraftakt: Kunst fürs BundeshausAuch das Kunstwerk, das sie mit ihrem Lebens- und Arbeitspartner Marcel Schmid fürs Bundeshaus entwickelt hat, ist gross. Und auf gewisse Weise furchtlos. Als das Bundeshaus entstand, wuchsen in New York WolkenkratzerBegonnen hat die künstlerische Arbeit für das Mosaik buchstäblich vor dem Bundeshaus. Renée Levi und Marcel Schmid stellten sich auf den Bundesplatz und betrachteten das Bundeshaus.
Für die FrauAufgefallen sind den beiden neben dem Bau selbst, neben den Geometrien und Achsen der Fassade auch die Jahreszahlen unter den allegorischen Frauenfiguren für Freiheit und Frieden: 1291 und 1848. «Und dann gibt es eine Jahreszahl, die fehlt: 1971», sagt Renée Levi. 1964 begann sie in Neuenburg ihre politische Karriere. 1971 wurde sie als erste Person of Color in den Nationalrat gewählt.
Diversität, als das noch kein Thema warGesellschaftlich erinnert werden, wenn es um 1971 geht, vor allem die weissen Polit-Pionierinnen. Und so vertritt Tilo Frey im Titel des Kunstwerks nicht nur die ersten Schweizer Parlamentarierinnen, sondern auch gesellschaftliche Minderheiten. Denn als erste schwarze Nationalrätin brachte Tilo Frey ein Stück Diversität ins Bundeshaus – lange bevor das Schlagwort aktuell war.
Audio Tilo Frey – erste schwarze Nationalrätin der Schweiz 17:15 min, aus Kontext vom 23.09.2019. Bild: Keystone / STR abspielen. Laufzeit 17 Minuten 15 Sekunden. Es geht mit «Tilo» auch darum, klarzumachen: Da warten nach den Frauen noch andere auf Inklusion, zum Beispiel Ausländerinnen und Ausländer.
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