Lange hat die Linke gebraucht, um mit Wagenknecht zu brechen. Deren Anhänger werben für die Abspaltung, die anderen rücken zusammen.
Wenigstens ihren Zweckoptimismus hat die Linke noch nicht verloren. „Unser Plan 2025: Comeback einer starken LINKEN“, ist das Strategiepapier überschrieben, das der Bundesvorstand der zerzausten Partei auf seiner letzten Sitzung beschlossen hat. Der erste Satz: „Die LINKE wird dringend gebraucht.“ Der letzte Satz: „Wir ziehen souverän wieder in den Bundestag ein.“ Klingt eigentlich ganz einfach. Allerdings stehen zwischen dem ersten und dem letzten Satz mehr als 9.
Heftig empört Umgehend meldeten sich sechs Bundestagsabgeordnete zu Wort, die dem Wagenknecht-Lager zugerechnet werden, unter anderem Sevim Dagdelen und Klaus Ernst. Niemand bestritt die Vorwürfe des Vorstands in Bezug auf die Pläne zur Gründung eines Konkurrenzprojekts und dass Ressourcen aus für die Linkspartei gewonnenen Mandaten für den Aufbau genutzt werden. Und niemand distanzierte sich von den Spaltungsaktivitäten.
Die Frage, ob Wagenknecht ein Konkurrenzprojekt zur Linken gründet, ist längst keine politische mehr, sondern nur noch eine technische. Und daran lässt die 53-Jährige inzwischen auch selbst keinen Zweifel. Eine Partei, „die dann auch erfolgreich sein soll“, ließe sich „nicht mal eben so“ gründen, bekundete sie am Dienstag in einem Interview mit dem WDR. Viele würden jedoch derzeit versuchen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Für den Bundestagsfraktionschef Bartsch hat die Bewahrung des Fraktionsstatus, der schon beim Abgang von drei Abgeordneten verlustig gehen würde, oberste Priorität. Gleichzeitig ist er alarmiert, denn selbst aus seinem eigenen Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern gibt es eindeutige Signale, dass es so nicht weitergehen kann. Denn die Abspaltungstendenzen sind unübersehbar.
Landesvorstand beriet über Gegenstrategie Öffentlich gibt sich der sächsische Landeschef Hartmann dennoch gelassen: „Es hat auch schon in anderen Parteien und gerade hier in Sachsen Abspaltungen gegeben, die sich am Ende als Rohrkrepierer erwiesen haben“, sagte er der taz. Gemeint ist das gescheiterte AfD-Konkurrenzprojekt der einstigen AfD-Vorsitzenden Frauke Petry. „Viele unserer Mitglieder ärgert es sehr, dass es immer nur um eine Person geht“, sagte Hartmann.
South Africa Latest News, South Africa Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
(S+) Sahra Wagenknecht über Die Linke: »Es wäre gut, wenn diese Hasardeure zurücktreten würden«Im Streit mit der Linken-Parteispitze weigert sich Sahra Wagenknecht, ihr Mandat zurückzugeben. Hier sagt sie, warum für sie das Zuwanderungslimit nach Deutschland erreicht ist – und sie das Gesetz über Selbstbestimmung ablehnt.
Read more »
Die neue Podcastfolge „Bundestalk“: Die Linke ohne WagenknechtDas Drama zwischen der Linken und Sahra Wagenknecht nähert sich dem Finale. Wir diskutieren: Brauchen wir die Linkspartei – und wenn ja, wie viele?
Read more »
„Mandatsklau“: Gysi fordert Wagenknecht auf, keine neue Partei zu gründen„Unmoralischer Mandatsklau“: Der frühere Linken-Fraktionschef GregorGysi hat von seiner Parteigenossin SWagenknechtt gefordert, keine neue Partei zu gründen. dieLinke Wagenknecht
Read more »
News des Tages: Sahra Wagenknecht, Hendrik Wüst, Flüchtlinge im MittelmeerWie ein politischer Scheidungskrieg bei der Linken eskaliert. Womit sich Merz-Rivale Hendrik Wüst als der bessere Kanzlerkandidat in Stellung bringt. Und warum die Schiffskatastrophe vor Griechenland wohl noch furchtbarer war, als bislang bekannt. Das ist die Lage am Freitagabend.
Read more »
Im Bundestag: Linke wirft AfD-Frau „Nazi-Rede“ vor und kassiert Ordnungsruf - VideoDie Debatte über die Bauleitplanung gerät im Bundestag schon fast in den Hintergrund. Die Ex-Linkenchefin Susanne Hennig-Wellsow nutzt ihre Rede, um ihrer Vorrednerin von der AfD eine „Nazi-Rede“ zu unterstellen. Das Präsidium reagiert prompt.
Read more »