Zehntausende Schweizerinnen und Schweizer nahmen Geflüchtete aus der Ukraine bei sich auf. Die Behörden gingen von einem kurzfristigen Hype aus. Sie haben sich getäuscht.
Ukrainische Flüchtlinge und deren Gastfamilien bei einer Informationsveranstaltung in der Gemeinde Murten, 20. April 2022.Die Betroffenheit der Schweizer Bevölkerung war gross. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine meldeten sich Zehntausende als Gastfamilie für Flüchtlinge. Die Behörden gingen von einem Hype aus. Die Kantone befürchteten, dass während der Sommerferien viele Gastfamilien ihr Engagement beenden würden.
Die Gastfamilien fühlten sich im Stich gelassen. Dass sie den Bettel trotzdem nicht hingeschmissen haben, verdient Respekt. Das ist bemerkenswert, weil die Gastfamilien auch in die eigene Tasche greifen, um die Geflüchteten über die Runden zu bringen. Dies neben ihren eigenen alltäglichen Verpflichtungen. Ihnen wehte auch im Hitzesommer ein eisiger Wind entgegen. Anstatt von den Behörden unterstützt zu werden, legten ihnen diese sogar Steine in den Weg, wie zahlreiche Berichte aus der Leserschaft zeigten.