Von der Vergabe bis heute gibt es zurecht massive Kritik an der WM. Aber ist das ein Grund, auf sie zu verzichten? katar wm fifa
Es ist absurd und tief im Innern wissen wir: Wir sollten diese WM boykottieren. Nur ist der Schaden bereits angerichtet. Aber wir sind halt auch Fans. Lieben den Fussball, wollen unsere Nati um Xhaka & Co. anfeuern .Schliesslich muss jeder Mensch selbst für sich entscheiden, ob er oder sie bei der WM in Katar den Fernseher einschaltet.
Das eigentliche Problem ist, dass diese WM gar nie hätte stattfinden dürfen. Dass es über solche Grossveranstaltungen zu gesellschaftlichem oder politischem Wandel in einem Staat kommt, ist reines Wunschdenken. Das ist schon in der Vergangenheit nie passiert .Aber vielleicht können wir für die Zukunft Lehren daraus ziehen. Die Fifa – ein demokratisch nicht legitimierter Verein von Männern – braucht Druck von aussen.
Es braucht auch Druck auf den Profifussball allgemein. Dieser muss in erster Linie von den Sponsoren, den Medien und schlussendlich von den Fans kommen. Es braucht klare Bekenntnisse der Clubs. Fussball ist immer auch politisch, hier sind die Fussballvereine noch viel zu zurückhaltend unterwegs.Und dann sollten sich auch die übertragenden Fernsehstationen und die Sponsoren ihrer Pflicht bewusst werden. Sie haben es über das Geld in der Hand, einen Wandel herbei zu führen.
Darf man nun die WM in Katar schauen? Jein. Wie erwähnt: Der Schaden ist bereits angerichtet. Ob wir jetzt mit der Nati mitfiebern oder nicht, macht keinen grossen Unterschied mehr. Es macht aber einen grossen Unterschied, wenn wir uns der Umstände dieser WM bewusst sind und daraus die Lehren ziehen. Einfach so weiter zu machen, ist definitv keine Option mehr.
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