'Situation ist apokalyptisch': Kiew: Russland hat Evakuierungsroute beschossen
Russische Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Regierung eine Evakuierungsroute für die belagerte Hafenstadt Mariupol unter Beschuss genommen und damit gegen eine vereinbarte Feuerpause verstoßen. "Der Feind hat einen Angriff genau in Richtung des humanitären Korridors gestartet", erklärte das ukrainische Verteidigungsministerium in den sozialen Medien.
Die russische Armee habe "Kinder, Frauen und ältere Menschen nicht aus der Stadt gelassen". "Solche Aktionen sind nichts anderes als Völkermord", erklärte das Verteidigungsministerium. Das Außenministerium in Kiew warf Russland einen "Verstoß gegen die Waffenruhe" vor. "Die russischen Streitkräfte beschießen den humanitären Korridor von Saporischschja nach Mariupol", fügte das Ministerium hinzu.
Laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz ist die Lage für Hunderttausende Menschen in Mariupol katastrophal. "Die Situation ist apokalyptisch", sagte IKRK-Sprecher Ewan Watson in Genf. Das IKRK stehe bereit, den Abzug der Zivilisten zu ermöglichen, die aus der Stadt wollen, sagte Watson. Russland und die Ukraine hätten die Bedingungen dafür aber noch nicht geschaffen. "Wir versuchen verzweifelt, den Dialog zu ermöglichen", sagte Watson.