Immer mehr konservative Politiker werfen ihren Hut für die Nachfolge von BorisJohnson in den Ring. Jetzt brechen alte Gräben bei den Tories auf, ein schnelles Ende ist nicht in Sicht.
Wenn das Rennen dann entschieden ist - laut „Telegraph“ soll das bis zum 5. September der Fall sein -, dürfte die Schlammschlacht noch lange nicht vorbei sein. Viele Stimmen fordern bereits, dass die Siegerin oder der Sieger eine Neuwahl ausruft. Ansonsten hätten Gegner leichtes Spiel, dem neuen Bewohner von Downing Street Nummer 10 die Legitimität abzusprechen.
Das Problem: In Umfragen liegen die Tories deutlich hinter der oppositionellen Labour-Partei. Das spiegelt sich in einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im „Times“-Auftrag wider: Hätte die Öffentlichkeit die Wahl, hießen die aussichtsreichsten Bewerber mit großem Vorsprung „keiner von ihnen“ und „weiß ich nicht“.Und dann ist da noch Boris Johnson. Der Schatten des Noch-Premiers dürfte noch lange über seiner Partei schweben.
Johnson hat noch immer Unterstützer. Die Partei werde den Tag bereuen, an dem sie den Premier absägte, schimpfte der Abgeordnete Christopher Chope. Die Atmosphäre ist aufgeheizt. Kulturministerin Nadine Dorries, Johnson treu ergeben, monierte, die Nachfolgesuche habe „die Höllenhunde entfesselt“. Die neue Staatssekretärin für Bildung, Andrea Jenkyns, zeigte Regierungsgegnern den Mittelfinger.