Weil die Nachbarn Russland, China und Nordkorea immer bedrohlicher werden, wollen Japan und sein Premier kishida230 die Verteidigung des Landes stärken. Sogar eine Änderung der pazifistischen Verfassung erscheint möglich zu sein, berichtet Thomas Hahn
An diesem Mittwoch wird er ein weiteres deutliches Bekenntnis zum Westen nachlegen: Wenn Kishida nämlich auf Einladung der Nato in Madrid als erster japanischer Premierminister an einem Gipfel des nordatlantischen Sicherheitsbündnisses teilnimmt.
Aber Russlands Angriff auf die Ukraine hat alles verändert. Auch Japan hat daraus lernen müssen, dass autoritäre Regime sich nicht unbedingt an Grenzen und internationale Regeln halten. Diese Erkenntnis ist für Japan besonders bedrohlich, denn sein schlankes Staatsgebiet im Pazifik ist umzingelt von solchen Regimen: Nordkorea, Russland,.
Jedenfalls bereitet sich Japan nun konsequenter denn je auf den Ernstfall vor. Kishidas rechtskonservative Regierungspartei LDP hat dazu geraten, den Rüstungsetat nach der Nato-Empfehlung auf mindestens zwei Prozent des Bruttosozialprodukts anzuheben. Außerdem bekennt sie sich neuerdings offiziell zu einer Sicherheitsstrategie, die auf die Fähigkeit zum Gegenschlag bei gegnerischen Angriffen baut. Sie wirbt damit dieser Tage um Stimmen bei der Wahl zum Oberhaus am 10. Juli.