Abhängig von Moskau: In Afrika hat Putin noch Fans
Laut ihrer offiziellen Internetseite hat die Sicherheitsfirma nach eigenen Angaben derzeit bis zu 50.000 Söldner in Afrika: von Libyen über Sudan bis nach Mosambik. Der Löwenanteil von rund 10.000 ist in der Zentralafrikanischen Republik stationiert. Seit Ende 2021 entsendet Wagner Kämpfer nach Mali. Frankreich, als ehemalige Kolonialmacht bislang Malis engster Verbündeter, hat daraufhin den Abzug seiner Truppen angekündigt.
Auch wenn diese Zahlen mit Vorsicht zu genießen sind, sieht Afrika-Analystin Pauline Bax darin ein strategisches Vorgehen: "Wenn sie einen Marinestützpunkt am Horn haben und einen Flughafenstützpunkt in der Zentralafrikanischen Republik und jetzt auch noch eine militärische Präsenz in Westafrika, in Mali, aufbauen, dann haben wir hier eine Streitkraft, die man anerkennen muss", so Bax von der Internationalen Crisis Group.
Auch wirtschaftlich baut Russland seine Beziehungen zu Afrika aus. Bereits von 2005 bis 2015 hat Russland seine Direktinvestitionen in Afrika um 185 Prozent erhöht. Das war erst der Anfang. Wie weit die wirtschaftlichen Interessen gehen, zeigen die Gespräche zwischen Russland und Uganda 2018.
Das gilt auch für die Finanzierung: Russlands zweitgrößte Bank VTB hat eine Tochtergesellschaft in Angola eröffnet, die dort den Großteil der russischen Investitionen mit Krediten deckt. Diese schielt jetzt auch in andere Länder Afrikas, ebenso wie die Promsvyazbank, Gazprombank oder Eximbank. Russische Banken liefern das Finanzierungspaket für Großprojekte wie Pipelines, die sich die Afrikaner nicht allein leisten können.