Zwischen 59 und 87 Jahre alt sind die Mitglieder der kleinen Gruppe, die sich einmal im Monat in Lüneburg zum Kochen trifft. Ein Profi leitet die Witwer
Jörg erzählt mit stockender Stimme vom Verlust seines Partners vor wenigen Monaten. 25 Jahre waren sie zusammen. Er ist zum zweiten Mal in das Schulgebäude in Lüneburg gekommen, wo sich jeden letzten Donnerstag im Monat trauernde Witwer zum gemeinsamen Kochen treffen. „Was bleibt mir anderes übrig, sonst sitze ich zuhause“, sagt der 60-Jährige.
„Es geht darum, dass man sich sieht und austauscht“, berichtet Marx, der maximal acht Teilnehmer pro Abend betreut. Er ist ehrenamtlich in der Trauerbegleitung aktiv und wurde vom Ambulanten Hospizdienst Lüneburg gefragt, ob er sich die Kursleitung vorstellen könnte. Es gehe nicht darum, den Aufwand wie in einer TV-Kochshow zu betreiben. „Das ist keine große Sache mit der Kocherei“, erzählt der Koch, dem wichtig ist, dass sich die Alleinstehenden selbst helfen können.
Rainer verpasst seit vier Jahren kaum einen Termin. „Hauptsache, man ist unter Menschen“, sagt er und verteilt die Mangold-Blätter auf den Salattellern. „Ich kenne Menschen, die sich total verschließen. Da ist die Depression ganz nah“, erzählt der 79-Jährige. Es sei überhaupt nicht leicht, Hilfe von außen anzunehmen. Manch Ratschlag kam nach dem Tod der Ehefrau auch etwas forsch daher.
Der 59 Jahre alte Sven kann eigentlich kochen. „Mir fehlen die Ideen und Rezepte zum Austausch.“ Sich selbst versorgen kann auch Siegfried, den seine Frau in ihren letzten zwei Lebensjahren schon aus dem Rollstuhl in der Küche anleitete. Er kommt seit Jahren zum gemeinsamen Schnacken und Brutzeln, sammelt Rezepte und holt sich immer wieder Tipps vom Profi. „Ich bin noch lernfähig“, sagt der 87-Jährige mit dem Stock.
„Männer sind manchmal schwerer zu erreichen“, erklärt Rosemarie Fischer, Leiterin des Landesstützpunkts Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen. Sie hätten oft Hemmungen, sich auf den Weg zu machen, andere Leute in ähnlichen Situationen zu treffen. „Handfeste und konkrete Angebote bedienen da eine Lücke“, bestätigt sie.
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