Haldenwang: Historischer und sanierter Damm schützt vor Hochwasser
Karl Schindele, David Kempter und Projektleiter Manuel Ehrlich vom Wasserwirtschaftsamt Kempten erläuterten den Anwesenden, darunter Haldenwangs 1. Bürgermeister Josef Wölfle und dem Haldenwanger Bauamtsleiter Timo Ledere die Sanierungsmaßnahmen. Dieter Schade , vor 22 Jahren ausgeschiedener ehemaliger Behördenleiter des WWA, berichtete, wie er den Damm in den 1980er Jahren „wiederentdeckt“ hatte.
Haldenwang/Lauben – Der historische Wuhrdamm wurde saniert. Nun soll er auch bei einem Hundertjährigen Hochwasser Schutz bieten. Westlich der Gemeinde Wildpoldsried, unterhalb des einst hier thronenden Schlosses Wagegg, erstreckte sich vor 300 Jahren der größte Fischweiher der Region, der Wagegger Weiher. Der künstlich angelegte, etwa 2,72 Quadratkilometer große See diente in der damals rund 150 Tage umfassenden Fastenzeit der Versorgung der Fürstäbte mit Fisch. Den Auslass des Weihers stellte ein Damm an der Talenge im Westen des Weihers dar.
Der 100 Meter lange und 10,5 Meter hohe Wuhrdamm wurde in den Jahren 1493 bis 1497 errichtet und diente der Aufstauung des Wagegger Weihers. Zwar wurde jener nach der Säkularisation abgelassen, der Damm jedoch blieb bestehen. Bis heute dient er dem Rückstau der Leubas und dem Schutz der flussabwärts gelegenen Ortschaften, u.a. dem Laubener Gemeindeteil Stielings.
Nach einer gewissenhaften Untersuchung der Gegebenheiten erfolgte darum seit 2021 in zwei Bauabschnitten die Sanierung des historischen Bauwerkes. Dabei wurde unter anderem der Grundablass saniert, der alte Hochablass durch einen neuen Wellstahldurchlass ersetzt sowie die nördliche Dammböschung abgeflacht und im unteren Bereich stabilisiert, um dem Wasserdruck bei einem Einstau mehr Eigenlast entgegen zu setzen und einen Böschungsbruch zu unterbinden.