Grünen-Abgeordnete Emilia Fester: Politik der schnellen Schnitte

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Emilia Fester bringt Parlamentsalltag auf Instagram und Gefühle in den Plenarsaal. Nach Shitstorms fragt sie sich: Sollte ich vorsichtiger werden?

Grünen-Abgeordnete Emilia Fester:Politik der schnellen Schnitte Emilia Fester lässt sich auf einen Stuhl in der Bundestagskantine sinken. „Geschafft!“ Vor ihr stehen ein Cappuccino und eine Brezel, das Erste, was sie heute isst. Es ist kurz vor 12 Uhr an einem Donnerstag Mitte März. Vor wenigen Minuten hat die Grünenpolitikerin nur ein paar Meter weiter ihre erste Rede im Bundestag gehalten.

Fester ist – auch im Gegensatz zu anderen jungen Po­li­ti­ke­r:in­nen – lauter, präsenter und vor allem emotionaler. Sie ist nahbar und gleichzeitig gut darin, sich zu inszenieren, vor allem in den sozialen Medien. Das bringt Fester Aufmerksamkeit für ihre politischen Themen. Es lässt sie in den ersten neun Monaten als Bundestagsabgeordnete aber auch an ihre eigenen Grenzen stoßen.

Fester hat sich intensiv auf diese Rede vorbereitet, mit ihren Mit­ar­bei­te­r:in­nen an der Wortwahl gefeilt, Ton und Tempo der Rede geübt. Um 10.59 Uhr tritt Fester an das Rednerpult. Haltung, Gestik, Mimik – alles wirkt aufeinander abgestimmt, fast choreografiert, auch wenn sich ihre Stimme an der ein oder anderen Stelle überschlägt.

Festers Politikstil hat aber auch einen großen Nachteil. Sie steht stets mit ihrer ganzen Person im Mittelpunkt. Wer seine Persönlichkeit derart mit seinen politischen Inhalten verknüpft, wie Fester es tut, macht sich angreifbar. In einem gemeinsamen Interview mit Wolfgang Schäuble ermahnte sie der ehemalige Bundestagspräsident kürzlich, dass sie nicht nur Abgeordnete für junge Menschen sein könne.

Sie wohnt mit zwei anderen jungen Grünen-Politikerinnen, Saskia Weishaupt und Marlene Schönberger, in einer WG. Die hätten ihr in dieser schwierigen Zeit Halt gegeben. „Wir haben darüber geredet, aber sie haben mich auch abgelenkt“, sagt Fester. Dass sie mit anderen Politikerinnen zusammengezogen ist, sei eine bewusste Entscheidung gewesen. Sie könne sich nicht vorstellen, das Politikerin-Dasein an der Haustür abzugeben.

Nach dem Abitur geht Fester nach Hamburg, um als Regieassistentin zu arbeiten. „Das war naheliegend“, sagt Fester. Sie kommt aus einer Theater-Familie, ihre Eltern sind in der freien Theaterszene aktiv, haben sie früh zu Auftritten mitgenommen. In Hamburg bewirbt sie sich auch auf ein Studium an der Hochschule für Musik und Theater. Für die Bewerbung schreibt sie den Entwurf eines Stücks, in dem Jugendliche vieler Rechte beraubt sind, keine Stimme mehr haben.

Fester nutzt die Plattform einerseits, um ihre Politik zu vermitteln. In einer langen Story laufen zum Song von „Mama Said“ von Lukas Graham mehrere Bilder und Videos über den Bildschirm: Fester wie sie einen Preis des Netzwerks Kinderrechte bekommt, ein Zitat von Annalena Baerbock, die Kinderrechte im Grundgesetz fordert, aber vor allem die Info, dass 20 Prozent der Kinder in Deutschland in Armut leben, woraus Fester ihre Forderung nach einer Kindergrundsicherung ableitet.

Ein Porträt im Spiegel über Fester ist Ausgangspunkt des zweiten Shitstorms, der über sie fegte. Im Text wird Fester mit folgendem Satz zitiert: „Letztendlich opfere ich auch meine eigene Jugend für diesen Job auf.“ Im Grunde eine Nullaussage. Denn natürlich erlebt eine 24-Jährige, die zum Teil 60 Stunden und mehr in der Woche arbeitet und ständig in der Öffentlichkeit steht, keine Durchschnittsjugend – auch wenn Fester dafür viel Geld bekommt.

Auf ihrem Handy liest sie einen Artikel des Nachrichtenportals watson, der an dem Tag erschienen ist. Der Politikberater Bendix Hügelmann analysiert Festers Kommunikation und gibt gleichzeitig zu bedenken, dass bei Abgeordneten die vollen Arbeitstage, das ständige In-der-Öffentlichkeit-Stehen zu Überlastungen bis hin zum Burnout führen kann.

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