Die Zahl registrierter Kindesmisshandlungen ist in der Schweiz 2022 erneut gestiegen. Die Fälle von körperlicher und psychischer Gewalt haben um 14 Prozent zugenommen. Über die Ursachen lässt sich spekulieren.
Sie sei Anwältin der Kinder, sagt Dörte Harms von der Kinderschutzgruppe. Sie sitzt in ihrem Büro im Kantonsspital Baden und erzählt von den Fällen, mit denen sie konfrontiert ist: «Es sind Kinder, die zum Beispiel hier auf den Notfall mit Verletzungen kommen, wo wir sagen müssen, dass die Geschichte, die uns dazu präsentiert wird, nicht glaubwürdig ist.» Oder zumindest müsse man darüber nachdenken, ob sie glaubwürdig sei.
Vor allem aber, sei das Gespräch mit den Eltern sehr wichtig, sagt Harms weiter. «Wir halten auch ein bisschen ein Augenmerk darauf, ob die Geschichte immer die gleiche ist, oder ob die Erklärung der Verletzung immer wieder wechselt.» Das sei einfach ein Verdachtsmoment. Am häufigsten diagnostizierten die Kinderspitäler letztes Jahr Fälle von Vernachlässigung, gefolgt von körperlichen und psychischen Misshandlungen. Besonders oft sind sehr junge Kinder betroffen. Bei fast einem Fünftel der Fälle seien die Opfer noch nicht einmal einjährig. Fast die Hälfte der Fälle entfällt auf Kinder unter sechs Jahren, auf die Jahre also, während derer die Eltern besonders intensiv gefordert sind.
Hinzu komme, dass viele Eltern jüngst mit schwierigen Situationen klarkommen mussten. «Wenn man so die letzten Jahre beobachtet, gab es auch viel Unruhe in der ganzen Gesellschaft,» erklärt Harms. Es habe viele Auseinandersetzungen gegeben, wie zum Beispiel Covid, finanzielle Sorgen oder die Verunsicherung durch den nicht mehr ganz so weit entfernten Krieg in der Ukraine.
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