Eine Steuerreform in Genf führte zu teils drastischen Preiserhöhungen für die Motorfahrzeugsteuer. Dadurch verkaufen viele Autofahrer ihre alten Autos, die nun in anderen Kantonen landen.
Genf er Autofahrer hatten einen Schock, als sie im November ihre Rechnungen für die Motorfahrzeugsteuer erhielten. Eine Gesetzesänderung führte zu teils massiv höheren Steuerbeträgen, für die weder das Parlament, die Regierung noch die Verwaltung die Verantwortung übernehmen wollten. Die Reform zielte darauf ab, umweltschädlichere Autos stärker zu besteuern und umweltfreundlichere zu entlasten. Aber offenbar hatte niemand erwartet, dass die Steuerprogression derart hart zuschlägt.
Das Kantonsparlament entschied in aller Eile zur Schadensbegrenzung: Für die nächsten drei Jahre dürfen sich die Autosteuern im Vergleich zum alten System maximal verdoppeln. Während dieser Zeit soll eine längerfristige Lösung gefunden werden. Trotz der Sofortmassnahmen werden in Genf vielfach höhere Autosteuern fällig als in den anderen Westschweizer Kantonen. Genfer Autofahrer versuchen, ihre Autos wegen der Steuererhöhung so schnell wie möglich loszuwerden. Insbesondere ältere Autos aus den Jahren 1997 bis 2003 mit starkem Motor landeten bei Occasionshändlern. Andere Occasionshändler berichten von ähnlichen Erfahrungen. Es gebe mehr Verkaufswillige, bestätigt Fabien Thys von AutoPrix, aber auch «etwas mehr» Kaufinteressierte aus anderen Kantonen, die in Genf auf günstige Angebote hoffen. Die zuständigen Behörden versuchen, den Ball flach zu halten. Das Strassenverkehrsamt verzeichne jeden Tag etwa 200 Fahrzeugwechsel, heisst es auf Anfrage. Da sei es schwierig, die genauen Ursachen zu analysieren. Wie viele Nummernschilder vorübergehend oder endgültig hinterlegt werden, wird nicht statistisch erfasst. Nennen kann der Kanton nur die Zahl von 38'701 Occasionsautos, die 2024 neu registriert wurden. Die Differenz zum Vorjahr sei nicht signifikant. Der Genfer Occasionshandel hofft daher auf Kundschaft aus dem benachbarten Waadt – oder verkauft die betreffenden Autos gleich selbst in jene Kantone, in denen ältere Wagen oder solche mit höheren Emissionswerten weniger stark besteuert werden. Laut mehreren Garagisten bietet sich etwa das Wallis für diesen Handel an. Ein Occasionsverkäufer nennt das Beispiel eines älteren Aston Martin, den er jüngst erworben habe und für den die Autosteuern in Genf neu 3600 statt 1800 Franken betrügen. Dieses Auto werde er «sicher nicht in Genf», sondern in einem anderen Kanton weiterverkaufen.
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