Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina von den Grünen hat viel Kritik einstecken müssen - wegen der Untreuevorwürfe gegen ihren Ex etwa, oder weil sie ins Amt kam, ohne Volljuristin zu sein. Den Spaß am Job hat ihr das offenbar nicht verdorben - sie will eine zweite Amtszeit.
Hamburg - Hamburgs Justizsenatorin Anna Gallina will auch nach der nächsten Bürgerschaftswahl weiter Justizsenatorin bleiben. "Ich würde das gerne auch in einer nächsten Legislatur machen", sagte die Grünen-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Es sei kein Geheimnis, "dass ich nicht ewig genau auf dieses Ziel hingearbeitet habe", sagte Gallina, die keine Volljuristin ist.
Die 40-Jährige hatte 2020 bei der Bildung des rot-grünen Senats ihren Parteifreund und bislang dienstältesten Justizsenator Till Steffen abgelöst, der sich dann erfolgreich um ein Bundestagsmandat beworben hatte. Damit hatten die Grünen - die seither mit zwei Frauen und zwei Männern im Senat von Bürgermeister Peter Tschentscher vertreten sind - ein Quotenproblem gelöst. Die Entscheidung hatte auch Kritik ausgelöst.
Sie sei "sehr gerne in diesem Job und auch sehr gerne in dieser Behörde", sagte Gallina. "Ich erlebe wahnsinnig intrinsisch motivierte Menschen, die sich jeden Tag Gedanken darüber machen, wie man vorankommen kann und wie man dafür sorgen kann, dass Menschen besser zu ihrem Recht kommen - ob nun im Verbraucherschutz oder in der Justiz selbst." Es gebe auch noch einiges zu tun. "Vieles hat man angefangen und angestoßen.
Die aktuelle Stimmung im Senat bezeichnete sie als gut. "Im Vergleich mit der Ampel-Koalition ist es hier in Hamburg auf jeden Fall sehr ruhig", sagte sie mit Blick auf den Zwist zwischen Grünen und FDP in der Bundesregierung. "Ich empfinde die tägliche Zusammenarbeit hier als angenehm, sachorientiert und wenig aufgeregt."
Natürlich gebe es immer mal wieder Themen, die wieder hochkommen und dann auch noch mal für eine Diskussion sorgen, sagte sie, angesprochen auf den Streit zwischen dem grünen Umweltsenator Jens Kerstan und SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf um einen möglichen Erhalt der Köhlbrandbrücke. Sie habe aber "ein tiefes Vertrauen" in das Zusammenwirken aller Kolleginnen und Kollegen.
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