Nun plädiert auch der bedeutendste lebende Philosoph Jürgen Habermas in der Süddeutschen Zeitung für sofortige Verhandlungen mit Russland.
mit ihrem „Manifest für den Frieden“, dem „bellizistischen Tenor einer geballten veröffentlichten Meinung“ gegenüberzustehen. Als gäbe es die Debatte nicht, an der er sich selbst beteiligt. Doch weist Habermas mit seiner analytischen Schärfe auf tatsächliche Unbestimmtheiten in aktuellen Diskussionen. Etwa die fortwährenden Beteuerungen, die Ukraine allein solle über den Moment entscheiden, wann über einen Waffenstillstand zu verhandeln sei.
Je länger ein Krieg dauert, desto mehr wird er als ein Zustand andauernder Barbarei wahrgenommen, der möglichst schnell enden sollte. Doch verwischt diese Wahrnehmung auch Grenzen. Der Ausgangspunkt, der völkerrechtwidrige, verbrecherische Überfall eines Landes auf ein anderes, spielt etwa nicht mehr die Rolle, die er aus ukrainischer Perspektive selbtsverständlich weiterspielt. Auch das führt Habermas erhellend aus. Dass es im 21.
Ganz im Sinne seiner eigenen Theorien zum Ausgleich von Interessen im Dialog und im kommunikativen Handeln will Habermas dem Wort wieder eine Chance eingeräumt sehen. Doch scheint das im Moment jedenfalls ein einseitiger Wunsch.
Habermas wie andere Fürsprecher sofortiger Verhandlungen macht sich dagegen Gedanken über die Gesichtswahrung Putins und die möglichen Folgen, die eine Rückeroberung der Krim haben könnte. Doch womöglich ist das der naive westliche Blick auf das Geschehen. Denn es nimmt an, Putin sehe sich selbst bereits als Verlierer und suche händeringend nach einem Ausweg aus diesem Krieg. Dafür gibt es keinerlei Anzeichen.
Waffenstillstandsverhandlungen müssten indes in einen Zustand führen, der weitere Aggressionen verhindert, den Ukrainern ein Leben in einem souveränen Staat mit freiheitlicher Ordnung ermöglicht und nicht das Signal sendet, völkerrechtswidrige Überfälle könnten sich lohnen.
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