Frauen im Bundesrat: Widerstand gegen Männer dominierte Liste

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Frauen im Bundesrat: Widerstand gegen Männer dominierte Liste
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Nach dem Rücktritt von Viola Amherd droht der Bundesrat erneut stark von Männern dominiert zu werden. Es formiert sich Widerstand, vor allem innerhalb der Mitte-Partei, die sich für ein breites Angebot mit mindestens einer Frau auf dem Kandidaten-Ticket einsetzt. Isabelle Chassot wird als ideale Kandidatin gesehen, doch sie zeigt sich zögerlich.

Auch im Jahr 2025 ist die Frage der Frauenvertretung im Bundesrat noch immer ein Thema: Nach Viola Amherd s Rücktritt ist es gut möglich, dass in der Regierung bald nur zwei Frauen fünf Männern gegenübersitzen. Dagegen formiert sich nun breiter Widerstand. Vertraten die Mitte-Partei (ehemals CVP) während 18 Jahren in der Landesregierung: Doris Leuthard war 12 Jahre Bundesrätin, Viola Amherd 6 Jahre.

Die Frage war nicht mehr, ob, sondern wann sie zurücktritt: Viola Amherd beantworte sie früher, als viele gedacht haben. Bereits Ende März ist Schluss. Dabei haben viele gedacht, Amherd werde sich die Eröffnung der Frauenfussball-Europameisterschaft im Sommer als Bundesrätin nicht entgehen lassen. So lange werde sie sicher bleiben. Falsch spekuliert. «So ist die Situation viel besser. Ich habe viel mehr Zeit, die Matches zu schauen», sagte Amherd am Mittwoch vor den Medien. Die Förderung von Frauen, egal ob im Sport, in der Armee oder in der Politik: Mit Viola Amherd verlässt auch eine überzeugte Feministin den Bundesrat. Darunter auch Nationalrätinnen und Nationalräte – vornehmlich aus dem links-grünen Lager. Doch auch eine CVP-Frau war dabei. Viola Amherd, damals noch Nationalrätin, schnappte sich für das Gruppenfoto ein Fussballtrikot. Darauf streckt eine Frau ihre Faust in die Höhe. Eine Heldin: selbstbewusst und optimistisch. Es war eine Aktion der Frauendachorganisation Alliance F. Sie warb für mehr Frauen im Bundesrat, weil gemischte Teams einfach besser seien. Zu diesem Zeitpunkt sassen mit Simonetta Sommaruga (SP) und Doris Leuthard (CVP) nur zwei Frauen in der siebenköpfigen Regierung. Der Unmut der Frauen war gross. Im Parlament war ein Vorstoss hängig, welcher eine «angemessene Vertretung» der Frauen im Bundesrat in die Verfassung schreiben wollte. Eine gewisse Viola Amherd sagte am Rande der Aktion: «Wir müssen vorwärtsmachen. Ohne Quoten geht es zu langsam.» Der Vorstoss kam zwar nicht durch das Parlament. Der Druck zeigte indes Wirkung: Im Dezember 2018 wählte die Bundesversammlung mit Viola Amherd und Karin Keller-Sutter zwei Frauen in den Bundesrat. 3 zu 4 lautete das Verhältnis seither. Zwei neue Bundesrätinnen an einem Tag: Karin Keller-Sutter, rechts, und Viola Amherd bei ihrer Vereidigung. Doch jetzt, sieben Jahre später, deutet vieles darauf hin, dass bald wieder nur noch zwei Frauen in der Landesregierung sitzen: Karin Keller-Sutter und Elisabeth Baume-Schneider. Nach der Rücktrittsankündigung von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd zählen ausschliesslich Männer zum Favoritenkreis: Yvonne Bürgin, Vizepräsidentin der Mitte-Partei, erklärt sich das auch mit der jüngeren Vergangenheit: «Nach 18 Jahren mit Frauen im Bundesrat, zuerst Doris Leuthard, danach Viola Amherd, hoffen die Mitte-Männer, dass sie jetzt am Zug sind», sagt die Zürcher Mitte-Nationalrätin. Trotzdem will Bürgin den Bundesratssitz der Mitte nicht kampflos den Männern überlassen: «Ich fände es gut, ein breites Angebot zu machen, mit einem Dreierticket, zwei Männer und eine Frau», sagt sie: «Wir müssen das Feld frei halten. So können wir zeigen, dass wir viele gute Kandidatinnen und Kandidaten haben.» Christina Bachmann-Roth engagiert sich von Amtes wegen um ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in den Parteigremien. Die Präsidentin der Mitte-Frauen sagt klar: «Die Mitte-Frauen fordern mindestens eine Frau auf dem Ticket. Ich könnte mir vorstellen, dass die Fraktion der Bundesversammlung ein Dreierticket präsentieren wird.» Bloss: Die Auswahl an Parlamentarierinnen, die für eine Wahl in den Bundesrat überhaupt infrage kommen, wird durch äussere Umstände stark eingeschränkt. Im Ständerat, an sich ein gutes Reservoir für Bundesratskandidaturen, sind drei der sechs Mitte-Frauen schon im Rentenalter. Im Nationalrat sind derweil fünf von neun Frauen erst seit einem Jahr im Amt. Es fehle der Erfahrungsschatz im Bundeshaus, ist aus diesen Reihen zu hören. Eine Kandidatur käme zu früh. Trotzdem sagt Mitte-Vizepräsidentin Bürgin: «Wir haben geeignete Frauen, die Ständerätinnen Heidi Z’graggen oder Andrea Gmür zum Beispiel. Und natürlich würde Isabelle Chassot alles mitbringen, was es braucht. Sie hat erst halbwegs abgesagt – sie soll nochmals darüber schlafen.»Bild: Peter Klaunzer / Keystone (Bundeshaus, 20. 12. 2024) Isabelle Chassot. Auf der Freiburgerin vereinigen sich die grössten Hoffnungen der Mitte-Frauen. Mit ihrer Erfahrung als Staatsrätin, als ehemalige Direktorin des Bundesamts für Kultur und jüngst als Präsidentin der Parlamentarischen Untersuchungskommission PUK zum Credit-Suisse-Debakel hat sie einen Leistungsausweis und Erfahrungsschatz, den die beiden derzeitigen Favoriten Pfister und Candinas selbst zusammen nicht nachweisen können. Bloss sagte Chassot jüngst zum Westschweizer Radio über ihre Bundesratsambitionen: «Es fehlt mir die Lust, Lust zu haben.» Das ist keine ausdrückliche Absage, aber es ist auch kein Motivationsschreiben

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