«War das die eine zu viel, deren Tod die Islamische Republik nun plötzlich in ihren Grundfesten zum Erzittern bringt?» Ein Longread über den feministischen Widerstand und das Leben als Frau im Iran. Von solmazkhorsand.
Sophie Cheriki sollte jetzt auf Teherans Strassen sein, mitten im Getümmel. Sie sollte sich Parolen aus dem Leib brüllen, ihr Kopftuch anzünden und dazu tanzen. Sie sollte ihr Handy zu Hause lassen, aus Angst geortet zu werden. Sie sollte auf der Polizeiwache bangen, ob sie je wieder rauskommt, wie ihre Kolleginnen und Freunde, die 24 Stunden lang festgehalten wurden und wider Erwarten dann doch freikamen.
Sophie Cheriki war eines der «Girls of Enghelab Street», eines der Mädchen der Revolutionsstrasse. So nannte man die Iranerinnen, die in den Jahren 2017 und 2018 auf Teherans Strassen in Einzelaktionen das Kopftuch abnahmen, auf Sitzbänke, Statuensockel oder Elektrizitätskästen kletterten und es in aller Öffentlichkeit wie eine Friedensfahne schwenkten.
Diese Erfahrung hat man bereits 2019 gemacht, als Irans Machthaber das Internet das erste Mal abgedreht haben – und in der digitalen Dunkelheit die Bevölkerung angriffen, ohne dass eine lästige Weltöffentlichkeit, deren Interesse ohnehin nicht lange währt, wenn sich kein baldiger Regimewechsel abzeichnet, davon Notiz genommen hätte.
Einige wagen gar, von einer Revolution im Vorstadium zu träumen. Als würde sich endlich ein Kreis schliessen und als würden die ersten Opfer der Islamischen Republik diese nun in die Knie zwingen. Nach 43 Jahren Entrechtung, Erniedrigung und Unterdrückung sind es die Frauen, die es geschafft haben, die Nation im Kampf gegen ihre Geiselnehmer zu einen.
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