Ein 55-jähriger Firmeninhaber ist zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt worden. Ihm wurde vorgeworfen, im Zusammenhang mit einem Covid-19-Kredit bewusst betrogen zu haben.
Falsch ausgefüllter Covid-Kreditantrag: Italiener wegen Betrug und Urkundenfälschung in St.Gallen schuldig gesprochen
Der Beschuldigte widersprach an der Gerichtsverhandlung, dass er bewusst habe betrügen wollen. Er habe vor dem Ausfüllen des Formulars mit dem langjährigen Kundenbetreuer seiner Bank telefoniert und die Umsatzsumme aufgrund der Bankunterlagen diskutiert. Aufgrund dieses Gesprächs habe er den Antrag ausgefüllt und unterschrieben.
Zudem sei nur ein leicht überhöhter Kredit gewährt worden, betonte der Verteidiger weiter. Dies vor allem, wenn man berücksichtige, dass aus dem Formular nicht klar hervorgegangen sei, ob beim Umsatzerlös die Mehrwertsteuer mitberechnet werden müsse oder nicht. Sein Mandant habe höchstens fahrlässig gehandelt, eine kriminelle Energie sei aber nicht zu erkennen.Das Kreisgericht St.Gallen attestierte dem Beschuldigten ein leichtes Verschulden.
Die Zivilklage der Bürgschaftsgenossenschaft wies das Kreisgericht ab. Da der korrekte Umsatzerlös etwas mehr als 339’000 Franken betragen habe, seien dem Beschuldigten lediglich rund 2000 Franken zu viel ausbezahlt worden. Und weil er noch vor der Eröffnung des Strafverfahrens 3000 Franken zurückbezahlt habe, sei der Bürgschaftsgenossenschaft kein finanzieller Schaden entstanden.
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