Die EZB will die geopolitische Unsicherheit in ihre Kalkulationen miteinbeziehen und strebt eine sanfte Landung der Wirtschaft des Euro-Raums an.
Nach einem Zinsstakkato von inzwischen zehn Anhebungen in Folge und sich abschwächenden Inflationsraten rücken bei der EZB verstärkt die Konjunktur und die Anleihekurse in den Fokus. Aus Sicht von Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau sollte die EZB eine sanfte Landung der Wirtschaft des Euro-Raums anstreben, wie er am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Marrakesch sagte.
Geldpolitische Geduld sei wichtiger für die Europäische Zentralbank als Aktivismus, sagte Villeroy. Laut seinem Ratskollegen Stournaras sollte die EZB die geopolitische Unsicherheit mit in ihre Kalkulationen einziehen, wie er mit Blick auf den Angriff der Hamas auf Israel und die Folgen in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters sagte.
Die Euro-Wächter haben inzwischen seit Sommer 2022 die Schlüsselzinsen um insgesamt 4,50 Prozentpunkte angehoben. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Noch im Juni 2022 hatte er bei minus 0,50 Prozent gelegen. Die nächste Zinssitzung der EZB ist am 26.
Stournaras wies in dem Reuters-Interview auch auf die gestiegenen Kreditkosten im Euro-Raum seit der Zinssitzung hin. Vor allem Italien war deswegen wieder ins Rampenlicht gerückt. An den Finanzmärkten war die Risikoprämie für italienische Staatsanleihen - der sogenannte Spread - im Vergleich zur zehnjährigen deutschen Bundesanleihe vor kurzem erstmals seit einem halben Jahr wieder über die Marke von zwei Prozentpunkten gestiegen.
Doch Stournaras blieb optimistisch."Die Situation in Italien gibt im Moment keinen Anlass zu besonderer Sorge", sagte er."Vorausgesetzt, die italienische Regierung berät sich mit der Europäischen Kommission und versichert Investoren, dass sie sich weiterhin an die bestehende Vereinbarung mit der Europäischen Kommission zum Haushaltsdefizit halten wird.
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