Die Behörden in Glarus Süd informieren nach dem Erdrutsch über die aktuelle Gefahrenlage und die Aufräumarbeiten.
Was ist geschehen: Oberhalb von Schwanden ist es am späten Dienstagnachmittag zu zwei Erdrutschen gekommen. Betroffen ist das Gebiet Wagenrunse. Ein halbes Dutzend Häuser wurde verschüttet oder zerstört, erklärte Richard Schmidt, Stabsoffizier der Kantonspolizei Glarus, am Mittwochmorgen. Verletzt wurde dabei niemand. Am Mittwochabend ist diese Zahl auf 38 Liegenschaften angestiegen, wie Gemeindepräsident Hans Rudolf Forrer an einer Medienkonferenz mitteilte.
Es drohen weitere Rutschungen: Die abgerutschte Masse erstreckt sich über eine Länge von 400 Metern in Richtung des Flusses Sernf. Nach dem Erdrutsch ist es zu weiteren Murgängen mit Wasser, Schlamm und Steinen gekommen. Gemäss Geologe Markus Gächter stand das Gebiet bereits seit längerem unter Beobachtung.
Evakuierungen: Bisher wurden 97 Personen evakuiert. Wie lange die Evakuierung im Dorf andauert, ist noch unklar. Die Gemeinde hat eine Telefonnummer eingerichtet für die Bevölkerung. Diese werde rege genutzt, erklärte Gemeindepräsident Hans Rudolf Forrer. Für die Unterbringung der Menschen arbeite man unter anderem mit der Tourismusorganisation der Region zusammen.
Erdrutsch in Glarus Süd Gefahr von Überschwemmungen: Fachleute befürchteten am Tag nach dem Erdrutsch Rückstauungen und ein Überlaufen von Linth und Sernf, sollte ein Murgang bis in die Wasserläufe fliessen. Als Vorsichtsmassnahme wurden entlang der Linth mobile Hochwasserschutzdämme aufgebaut. Zudem wurde der kleine Stausee Garichti entleert, um im Notfall Wasser aufnehmen zu können.
Erster Erdrutsch vor einer Woche: Schon vor einer Woche war im Gebiet Wagenrunse der Hang in Bewegung gekommen. Fünf Haushalte und zwei Gewerbebetriebe in dem Gebiet mussten evakuiert werden. Wegen der heftigen Regenfälle war die Gefahr vergangene Woche erkannt und eine Sperrzone eingerichtet worden.
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