Die Abbaggerung ergibt auf verquere Weise durchaus einen Sinn. Denn das Ende dieses Dorfes könnte Menschen animieren, sich den Klimaaktivisten anzuschließen. Ein Kommentar. Luetzerath
Wer noch Bilder gebraucht hat, um zu begreifen, was der moderne Mensch – also wir alle – unserem Planeten gerade wieder einmal antut in seinem Hunger nach energiebringender Kohle, der hat sie in dieser Woche noch einmal in Lützerath gefunden. Dies ist vielleicht der größte Effekt, den die Räumung des kleinen Dorfes von Klimaaktivisten und der Beginn der Abrissarbeiten an den Häusern erzielt.
Wenn die Dorfbesetzer keinen Fehler machen und die polizeiliche Räumung nicht doch noch mit Gewalt beantworten, werden diese Bilder der Klimabewegung nützen.Dagegen ist nichts einzuwenden. Das kleine Lützerath ist schließlich längst zum übergroßen Symbol für eine fehlgeleitete Energiepolitik geworden.
Da nützt es auch nichts, dass fünf andere Dörfer dafür vor den Schaufeln gerettet wurden und der Energiekonzern RWE, der den Tagebau betreibt und die Räumung verlangt, nur sein vor Gericht bestätigtes Recht durchsetzt. Oder dass Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck den Fall von Lützerath als „Schlussstrich“ unter die Kohleverstromung bezeichnet und als notwendiges Übel für die Energiesicherheit und den vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohle.
Dass dieses Dorf noch abgebaggert wird, obwohl Deutschland in sieben Jahren aus der Kohle aussteigt und absehbar klimaneutral werden will, die allermeisten Menschen es für notwendig halten, beim Klimaschutz schneller voranzukommen als bisher, und Braunkohle als schlimmer Klimakiller gilt, ist tatsächlich nur eins: absurd.
Lützerath könnte so gesehen – im Sinne von Robert Habeck – nicht nur das Ende von etwas sein, sondern auch ein Anfang. Vielleicht werden wir demnächst mehr Menschen sehen, die für einen besseren Klimaschutz protestieren und gegen ein Weiter-so. Das bildgewaltige Ende von Lützerath könnte Menschen animieren, sich den Klimaaktivisten anzuschließen. Das Abbaggern des Dorfes gewönne so auf eine verquere Weise durchaus noch einen Sinn.
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