Die junge Kurdin wurde zum Symbol, ihr Tod löste in Iran eine gewaltige Protestwelle aus.
Die junge Kurdin starb am 16. September 2022 in Polizeigewahrsam. Ihr war vorgeworfen worden, sie sei nicht züchtig genug gekleidet. Zehntausende gingen darauf für mehr Selbstbestimmung und Menschenwürde auf die Strasse – und gegen die iranische Staatsmacht. Diese reagierte mit roher Gewalt. Was bleibt ein Jahr später von den Protesten und der Hoffnung der Opposition?
Drei Beispiele von vielen, wie das Regime in Teheran vor dem Jahrestag den Druck erhöht. Ein Wiederaufflammen der Proteste soll um jeden Preis verhindert werden. Jede Protestwelle hat ihre eigene Charakteristik. Autor: Aniseh Bassiri Tabrizi Forscherin am Institut für Strategiestudien in London Aber auch Sanam Vakil erwartet neues Aufbegehren. Darauf deuteten die Erfahrungen der Vergangenheit: Immer wieder gingen Menschen im Iran in den letzten Jahrzehnten gegen die Politik des Regimes auf die Strasse. Trotz aller Gewalt.
Aber auch wirtschaftliche Not, Arbeitslosigkeit, Dürre und Wassermangel trieben Iranerinnen und Iraner in den letzten Jahren regelmässig auf die Strassen, aller Gefahren zum Trotz. Die vorausgegangene Protestwelle, 2019, hatte sich an einer Benzinpreiserhöhung entzündet. Nach Schätzungen von Menschenrechtsorganisationen wurden damals sogar dreimal so viele Menschen getötet wie letztes Jahr – unbeachtet von der internationalen Öffentlichkeit.
Warum also hält Revolutionsführer Ayatollah Khamenei so stur am Kleidungszwang für Frauen fest? Er könnte mit gesellschaftlicher Öffnung gewiss einigen Druck von der Strasse nehmen. Khamenei ist inzwischen 84 Jahre alt. «Tod dem Diktator», diese Kampfansage war in den letzten Jahren in Iran häufiger zu hören. Es geht dabei nicht mehr um Reformen, sondern um das Ende des Systems, das Khamenei repräsentiert und sich mithilfe der Revolutionsgarden an der Macht hält.
Seit Jahren lassen Frauen das Kopftuch absichtsvoll nach hinten rutschen, zeigen Haarsträhnen. Aus Teheran wird berichtet, dass sich neuerdings immer mehr Frauen ganz ohne Kopftuch in die Öffentlichkeit begeben und damit die Staatsmacht direkt herausfordern. Die Rede ist von einem neuen Selbstbewusstsein, welches die Protestwelle vom letzten Jahr gebracht habe. Gleichzeitig wird berichtet, dass die Moralpolizei angewiesen ist, wieder schärfer gegen Verstösse durchzugreifen.
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