Krieg und Gewalt bedeutet meist das Ende von Dialog. Das zeigt sich derzeit auch im Nahostkonflikt. Zwei, die dennoch miteinander reden, sind der Israeli Rami Elhanan und der Palästinenser Bassam Aramin. Beide haben wegen des Konflikts eine Tochter verloren.
Er fühle sich noch immer wie in einem schlechten Traum, sagt Rami El-Chanan über die blutigen Ereignisse der letzten Tage. «Ich kann bis heute nicht begreifen, was da passiert ist», so der Sohn eines Holocaust-Überlebenden.
«Am Ende stärken wir auf beiden Seiten wieder diejenigen, die später die nächste, noch heftigere Gewaltwelle auslösen werden.» Rami nickt. Die Menschen, die jetzt morden und töten, sagt er, hätten den Verstand verloren. Die Menschen handelten wie Maschinen, angetrieben von Wut – ohne daran zu denken, was nachher kommt. Sie müssten doch auch künftig zusammen leben.
Passend zum Thema Diese Begegnungen, ergänzt Rami, fühlten sich bisweilen an, als würden sie in den Schlund eines aktiven Vulkans steigen: Ihnen schlage zunächst Wut entgegen. Ein Israeli und ein Palästinenser, die sich die Hand reichen, sich nicht hassen und nicht wetteifern, wer das grössere Opfer sei: Das sei für viele provozierend.
So sei es einfacher, die, die auf der anderen Seite der Mauern und Grenzzäune lebten, zu entmenschlichen. Die Entmenschlichung sei Voraussetzung dafür, dass die Jungen im Kampf bereit seien, ihr Leben zu opfern.
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