Warum immer mehr Siedlungen und Gemeinden auf Nachbarschafts-Apps setzen und was die Hürden sind.
Ruedi Eggel, der im Quartier Rütihof wohnt, möchte seinen alten Stuhl verkaufen. Dafür hat er die App Be Unity heruntergeladen und sich registriert. In der Rubrik Marktplatz hat er den Eintrag «Brauner Stuhl Wildlederoptik» erstellt und damit die Nachbarschaft informiert.
Im Rütihof wird gemäss Birrer besonders der digitale Marktplatz genutzt. Mit der Zeit hätten aber auch immer mehr Nutzende auf Veranstaltungen wie Flohmärkte oder ein Kinderferienprogramm aufmerksam gemacht, was für Birrer zeigt: «Die Leute vertrauen der App immer mehr.»Das brauche aber Zeit. Das Projektteam der ETH sei bei der Einführung viel vor Ort gewesen und habe auf das Angebot aufmerksam gemacht.
«Nur weil ich jemandem eine Bohrmaschine ausgeliehen habe, bedeutet das nicht, dass dadurch eine Beziehung entsteht.»Diese Form von Verbundenheit könne über die App graduell zunehmen, so könne auch eine virtuelle Jassgruppe entstehen, die sich dann auf entsprechenden Online-Gamingdiensten trifft.
Dass es auch Funktionen gibt, um die politische Kommunikation und Beteiligung beispielsweise durch Umfragen zu fördern, sieht er als Vorteil. Kubli könne sich gut vorstellen, dort die Bevölkerung im Vorfeld von Abstimmungen zu Grossprojekten miteinzubeziehen. Politische Kommunikation lebe vom Austausch mit der Bevölkerung, das sei besser als Einwegkommunikation via Website.
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